HandballErnüchternde Niederlage für HCB-Männer in Weißenfelser Stadthalle
Drittliga-Aufsteiger verliert gegen Gäste aus Hamburg mit 25:30. Oberliga-Damen der Burgenländer gewinnen dort hingegen deutlich.

Weissenfels/Naumburg - So wird es schwer, die Klasse zu halten: Wie HCB-Trainer Svajunas Kairis im Vorfeld der Partie gegen die SG Hamburg-Nord gesagt hatte, müsse sein Team die Heimspiele gewinnen, um in der sehr ausgeglichen besetzten 3. Liga bleiben zu können. Die ernüchternde 25:30-Niederlage der Burgenländer am Samstagabend in der Weißenfelser Stadthalle hat gezeigt, wie recht der Litauer mit seiner Einschätzung hat. Die Hanseaten, in Abwehr wie Angriff gefühlt immer einen Tick schneller auf den Beinen als die Gastgeber, nahmen am Ende verdient die beiden Zähler mit auf die 425 Kilometer lange Heimreise.

Zwar hatten die HCB-Männer weite Teile der ersten Halbzeit bestimmt, aber immer dann, wenn sie die Chance hatten, sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen, wie nach dem 8:6 und dem 9:7, leisteten sie sich Fehlwürfe oder schlampige Abspielfehler. Sicher hat das auch damit zu tun, dass die Mannschaften nach dem radikalen Umbau sowie einer von vielen Verletzungen geprägten Vorbereitung noch nicht eingespielt sein kann, das Timing in vielen Bereichen einfach noch fehlt. Wie dem auch sei: Die Hamburger nutzten die mangelnde Abstimmung in den Reihen der Burgenländer, um das Ergebnis bis zum Seitenwechsel (13:14) zu drehen.
Selbst der gelungene Start in die zweite Halbzeit, als sich das Blatt zwischenzeitlich zum 17:15 gewendet hatte, verlieh den Schützlingen von Svajunas Kairis keine Sicherheit. Im Gegenteil: Trotz guter Paraden ihres Keepers Benas Vaicekauskas ließen sie ihren Kontrahenten zu oft gewähren. Zu allem Überfluss leistete sich der erfahrene HCB-Kreisläufer und -Abwehrchef Tim Bielzer in der 42. Minute nach zwei zuvor strittigen Schiedsrichterentscheidungen zuungunsten der Einheimischen ein völlig unnötiges Frustfoul, das ihm die Rote Karte bescherte und seiner Mannschaft einer wichtigen Stütze beraubte. Nach dieser zweiten Saisonniederlage, mit nunmehr 2:4 Punkten, stehen den Burgenländern zwei Auswärtspartien (am kommenden Samstag beim TSV Altenholz sowie am 30. September beim Stralsunder HV) bevor, ehe am 7. Oktober in der Weißenfelser Stadthalle der TSV Anderten zu Gast sein wird.

Unterstützt worden waren die HCB-Männer von einer ordentlich gefüllten Weißenfelser Stadthalle, „wobei wir uns noch ein paar mehr Zuschauer erhofft hatten“, wie Präsident Uwe Gering gegenüber unserer Zeitung sagte. Dass man die erschienenen Fans nicht zufriedenstellen konnte, ärgerte ihn: „Das war vielleicht die schwächste Drittliga-Leistung von uns überhaupt“, meinte Gering. Immerhin seien die Bedingungen in der Heimat der Weißenfelser Erstliga-Basketballer „sehr professionell“ gewesen, der organisatorische Aufwand in der doch fremden Heimstätte sei allerdings ebenfalls „sehr hoch“.
3. Liga, Staffel Nordost, Männer: HC Burgenland - SG Hamburg-Nord 25:30 (13:14). HCB: Marian Voigt, Benas Vaicekauskas; Stefan Remke, Kenny Dober 1, Strahinja Vucetic 5/1, Tim Bielzer 1, Michael Günther 3, Tim Krenz, Stefan Remke, Mirco Fritzsche, Marcel Popa 2, Erik Berényi 6, Marc Esche 4, Soma Lukacs 2, Leon Wellner 1 - Siebenmeter: HCB 1/1, Hamburg 1/1; Zeitstrafen: HCB 5, Hamburg 5.
Zufrieden konnte Clubboss Gering auch mit dem Ergebnis der Oberliga-Damen sein, die vor den Männern in der Stadthalle angetreten waren und gegen Apolda/ Großschwabhausen 35:21 gewannen. „Der Gegner war jedoch kein richtiger Gradmesser und die Leistung nicht unbedingt berauschend“, so Gering. Überzeugt hätten neben den Torhüterinnen vor allem Joanna Rode, die auf neun Treffer kam, sowie Patrizia Sturm (acht Tore), wobei Sturm umknickte und sich womöglich schwerer am Sprunggelenk verletzt hat. Da gilt es nun, eine genauere Diagnose abzuwarten.
Mitteldeutsche Oberliga, Frauen: HC Burgenland - Apolda/Großschwabhausen 35:21 (15:9). HCB: Kira Barth, Anna Kröber; Linda Uhlig 4, Kassandra Maul, Sandra Kube 1, Lea Guderian 5, Theresa Hähnel, Jasmin Heinz 1, Francisca Buth, Patrizia Sturm 8, Lena John 1, Celine Knorr 5, Joanna Rode 9, Johanna Stein 1, Lisa Girimhanov - Siebenmeter: HCB 4/2, Apolda 5/4; Zeitstrafen: HCB 2, Apolda 7.
Schwer hat es weiterhin die zweite Männermannschaft der Burgenländer in der Sachsen-Anhalt-Liga. Im dritten Saisonspiel setzte es die dritte Niederlage. Die Oebisfelder, die sich mit 36:25 gegen die HCB-Zweite durchsetzten, grüßen ihrerseits mit 6:0 Punkten von der Tabellenspitze. So klar dies alles klingt, verlief die Partie aber gar nicht. Im Gegenteil: Zur Halbzeit führten die Gäste überraschend mit 17:16. Die deutlich schwächere Möglichkeit, personell durchzuwechseln, trug aber zum Einbruch in Hälfte zwei und zur Pleite bei.
Sachsen-Anhalt-Liga, Männer: SV Oebisfelde - Burgenland II 36:25 (16:17). HCB II: Max Knoblauch; , Robin Broneske; Tom-Erik Röhrborn 4, Lucas Haucke 4, Lucas Rothe 6, Stephan Fichtner 1, Paul Zänker 7/2, Alexander Schrei 1, Jonas Hassenmeier 2, Anton Schmidt - Siebenmeter: Oebisfelde 4/2, HCB II 3/2; Zeitstrafen: Oebisfelde, 1, HCB II 2.
In der Sachsen-Anhalt-Liga der Frauen musste die Burgenland-Zweite hingegen bei der SG Kühnau ran. Auch hier hingen die Früchte zu hoch. Bereits zur Pause lag man 10:15 zurück. Am Ende unterlagen die HCB-Damen deutlich mit 22:32.
Sachsen-Anhalt-Liga, Frauen: SG Kühnau - Burgenland II 32:22 (15:10). HCB II: Annika Litschko; Luisa Bahr 4/1, Kassandra Maul 3, Rebecca Schambach, Lisa-Marie Denzin 5, Fiona Schönefeld, Lena John 1, Lea Schönefeld 8/4, Laura Schünzel, Noemi Pupillo, Liv-Grete Röhrborn 1 - Siebenmeter: Kühnau 3/2, HCB II 5/5; Zeitstrafen: Kühnau 2, HCB II 5.