Entwicklung Entwicklung: Höchstdotierter Modepreis in Deutschland

Apolda - Die Würfel sind gefallen, die Preise vergeben. Mit einer eindrucksvollen Modenschau, zu der sich die europäische Modeelite traf, ging der Apolda European Design Award 2014 am Wochenende in der thüringischen Stadt zu Ende. Zum 8. Mal hatten sich die Besten des Design-Nachwuchses dem Wettstreit gestellt - mit fantasievollen bis sehr ausgefallenen Entwürfen. Dabei gelang es den delegierten Absolventen von 16 europäischen Design-Hochschulen aus zehn Ländern, die mit Modeexperten besetzte Jury zu überraschen. „Die eingereichten Arbeiten sind wesentlich innovativer, spannender, ausgefeilter und zu Ende gedacht als noch vor drei Jahren. Das Niveau hat sich deutlich gesteigert“, lautete das Fazit von Iris von Arnim, Strickdesignerin aus Hamburg und Juryvorsitzende, nachdem sie die 30 Kollektionen gesehen hatte. Diese hatten die Wahl zur Qual gemacht.
Für die 18-köpfige Jury war es keine einfache Aufgabe, das Preisgeld von 30 000 Euro zu vergeben. Letztlich überzeugte Lilla Cséfalvay mit ihrer Linie „Vanitas Symbols - Then and now“. Inspiriert hatten sie die Vanitas-Bilder niederländischer Meister des 17. und 18. Jahrhunderts. Typische Vanitas-Motive sind Totenköpfe oder welke Blumen. Aus den Vorlagen der alten Meister entwickelte die Ungarin reiche textile Flächen und Kleider. Dafür gab es ein 12 000-Euro-Preisgeld. 8 000 Euro gingen mit dem zweiten Preis an Markus Binder und Emil Beindl aus Wien, die mit einer „hybriden Kollektion“ begeisterten. Ihre Clubwear überschrieben sie mit „Demelrave“. Den dritten Preis und damit 6 000 Euro heimste Ilona Hackenberg (Helsinki) ein. Sie fuhr mit „TAGM“ die süße Linie, machte in Stoff geprägte Herzen im Überfluss zum tragenden Symbol ihrer Kollektion. Ausgelobt worden war auch der Preis für „Experimentelles Design“. Lisa Heigert (Trier) experimentierte in ihrer Kollektion „Die fehlende Hälfte“ mit ausgedienten Fahrradschläuchen. Dafür bekam sie 4 000 Euro.
Peter Paul Polte, Präsident des Europäischen Modeinstituts, meinte zu all den fantasiereichen und sehr exzentrischen Entwürfen: „Das hängt vielleicht mit der verbesserten Konjunktur zusammen. Wenn die Zeiten schlecht sind, fahren die Studenten eine Anpassungsstrategie. Sie sind mutiger geworden und trauen sich mehr“. Nun ist es an den Trägern in spe, Mut zu zeigen.
