Naumburg kann dank Christian Wolff mit einem Keramikmuseum aufwarten Ein weiteres Kleinod
Nach mehrmonatiger Pause zeigt der ehamalige lehrende Töpfermeister seine über jahre zusammengetragene Sammlung. Im einstigen Domizil der Naumburger Kinderbibliothek richtete er das Museum ein.

Naumburg - Fix und fertig eingerichtet hatte es nach seinem Einzug in die Räume der einstigen Naumburger Kinder- und Jugendbibliothek noch zwei, drei Monate auf seine Eröffnung warten müssen: das von Christian Wolff vor Jahren aufgebaute, betriebene und vorübergehend eingemottete Keramikmuseum. Dieser Tage nun fiel im neuen Domizil der Startschuss im Beisein vieler Freunde, ehemaliger Kollegen des einst lehrenden Töpfermeisters, von Vertretern der städtischen Wirtschaftsförderung und des Naumburger Oberbürgermeisters Armin Müller (CDU). Das Stadtoberhaupt würdigte Wolffs Engagement um die Bewahrung der Geschichte des irdenen Handwerks mit den Worten: „Naumburg ist um ein Kleinod reicher.“
Eben dieses wurde wiederum um eine weitere Ofenkachel reicher, die aus der Sammlung des einstigen Ofensetzers Werner Mäder stammt. Diese Kachel befindet sich auch in Wolffs Ausstellung in guter Gesellschaft, denn in dieser ist eine Ecke Ofenkacheln aus verschiedenen Zeiten vorbehalten. Was der 65-Jährige darüber hinaus Besuchern zu bieten hat, zeigte er seinen Eröffnungsgästen. Die Exponate reichen von historischer Keramik über Bau-, Industrie- und alltäglicher Gebrauchskeramik bis hin zu Dekorations- sowie internationaler Keramik. Mit einer eingerichteten „Arbeitsplatzecke“ gibt Wolff sogar Einblicke in den Arbeitsalltag eines Töpfers.

Die Exponate hatte er über Jahrzehnte gesammelt und bereits im Domplatz 1, wo auch die Töpferei seiner Frau Eva-Maria Pintz untergebracht war, viele Jahre der Öffentlichkeit präsentiert. Mit dem Welterbetitel für den Dom benötigten die Vereinigten Domstifter mehr Platz - eben auch jenen am Domplatz 1. Damit war der Auszug der pintzschen Töpferei und des wolffschen Museums besiegelt. Kurz nach dem Auszug vor gut einem Jahr war sie mit ihrer Töpferei glücklich im Steinweg untergekommen (wir berichteten). Er musste etwas länger ausharren. Doch rasch hatte die Stadt, selbst am Museum interessiert, ihm die leeren Bibliotheksräume anbieten können, woraufhin er das Museumskonzept entwickelte. Was jetzt nur noch fehlt, ist der Schriftzug an der Fassade „Keramikmuseum - Geschichte und Techniken der Keramik“.