Fußball: Gäste aus Bad Kösen gewinnen Strafstoß-Festival Drei Elfmeter in Freyburg
Kreisliga: Grottel schießt vier Tore. Kreisklasse: Reinsdorfer setzen sich mit zwei Mann weniger im Unstrut-Derby durch.

Naumburg - Auch auf den beiden untersten Ebenen des Fußball-Männerbereichs gab es am Wochenende Spielausfälle. So fanden in den beiden hiesigen Staffeln der Kreisliga und Kreisklasse nur je zwei Partien statt, während die Löbitzer ihren vierten Platz behaupteten.
KREISLIGA: FC RSK Freyburg II - Blau-Weiß Bad Kösen II 3:6 (1:3). Auf dem Kunstrasenplatz im Jahnsportpark vergaben Marvin Mänicke, Philipp Wenzel und Philipp Kolata die ersten Chancen der RSK-Reserve. Nach einer Flanke von Anton Eisenhut brachte der erst eine Minute zuvor eingewechselte Robert Jesswein (30.) die Gastgeber mit seiner ersten Ballberührung in Front. Einen Alleingang krönte dann Maik Grottel (37.) mit dem Ausgleichstreffer. Wenig später wurde Grottel im Strafraum der Platzherren zu Fall gebracht, und im zweiten Versuch - nachdem Freyburgs Keeper Christoph Madeja zunächst pariert hatte - verwandelte Blau-Weiß-Spielertrainer Marc Eschrich (42.) den Strafstoß zum 1:2. In der Nachspielzeit des ersten Abschnitts sorgte Grottel für den Pausenstand. Die Kurstädter kamen mit großem Elan aus der Kabine, und Grottel (52.) erzielte nach Pass von Denny Loos den vierten Treffer der Gäste. Bereits im direkten Gegenzug verkürzte Kolata wieder. Der Torschütze zum 2:4 und Chris Werner konnten gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer nicht nutzen. Dafür traf der Gegner, als Oliver Böhme (65.), nachdem er zuvor selbst gefoult worden war, vom Elfmeterpunkt einnetzte. Das Chancen-Spektakel ging weiter. So scheiterte Eisenhut an Gästekeeper Pascal Transchel, ehe er nach einer Ecke von Mänicke (75.) dann doch erfolgreich war. Sein viertes Tor in dieser Partie zum 3:6-Endstand erzielte Maik Grottel - wie sollte es anders sein - per Strafstoß (77.), nachdem Martin Ritter regelwidrig gestoppt worden war.

Bad Bibra/Saubach - FC ZWK Nebra II 1:1 (1:0). Die Gastgeber rissen auf dem gut bespielbaren Platz in Bad Bibra schnell das Zepter an sich. Nach einem Steckpass von Bill Schaepmann scheiterte Dominik Werner an Nebras Schlussmann Andy Horstmann, doch im Nachschuss war Hans Kathe (14.) zum 1:1 erfolgreich. Acht Minuten später konnte Horstmann den Ball nach einem Freistoß von Andreas Götze gerade noch um den Pfosten lenken. Der ZWK-Keeper bewahrte nach einem Solo von Kathe sein Team erneut vor einem größeren Rückstand, ehe Benjamin Hönig nach einem Eckstoß von Sebastian Kibgis nur den Pfosten des Gästekastens traf. Werner, Kathe, Götze und Johannes Trummer vergaben weitere Chancen der Fortuna/TV-Elf. Auch in der 70. Minute hatten die Anhänger der Einheimischen schon den Torschrei auf den Lippen, da konnte Nico Beyer - allerdings mit der Hand - für seinen geschlagenen Keeper noch auf der Linie retten. Dafür sah Beyer die Rote Karte. Den Strafstoß konnten die Gastgeber jedoch nicht nutzen, weil Hönig an Horstmann scheiterte. Obwohl nun in Unterzahl, kam die Nebraer Reserve - wie ihre erste Mannschaft einen Tag später in Rastenberg (wir berichteten) - noch zum Ausgleich, als der kurz zuvor eingewechselte Darin Trautmann (76.) mit einem Distanzschuss erfolgreich war. In der hektischen Schlussphase scheiterte Kathe am Gebälk, während die Gäste noch einmal mit einem Freistoß gefährlich wurden. Philipp Klein, Coach der Kombination Bad Bibra/Saubach, war einigermaßen verärgert, dass es für sein Team trotz des guten Spiels und der Flut an Torchancen nicht zum Sieg gereicht hat.
KREISKLASSE, Staffel 1: Baumersrodaer SV - SV Mertendorf II 3:0 (1:0). Da der Platz in Mertendorf am Sonnabend für die Austragung dieser Partie nicht geeignet war, wurde das Heimrecht kurzerhand getauscht. Vereinsvorsitzender Silvio Rockstroh hatte gleich eine Doppelchance für die BSV-Reserve, aber zunächst traf er den Pfosten, und dann konnte er Gästekeeper Marcel Deibicht nicht überwinden. Auf der Gegenseite vergab Florian Böhme eine gute Einschussmöglichkeit. Die Baumersrodaer gingen durch ein Eigentor der Wethautaler in Führung, als Mathias Hildmann (15.) einen Flankenball von Florian Frenzel in das Gehäuse seines Teams lenkte. Rockstroh, Frenzel und Thomas Kunth verpassten die Chancen, das Ergebnis auszubauen. Nach der Pause versteckten sich die Mertendorfer nicht; sie blieben mit ihren Angriffen über die Außenbahnen gefährlich. Erst in der Schlussphase machten die Einheimischen alles klar: Frenzel (88.) verwandelte einen Freistoß, und in der Nachspielzeit war auch noch Leon Bölke erfolgreich.
SG ZW Karsdorf - Reinsdorfer SV 1:2 (0:1). Der RSV hat mit diesem Sieg im Unstrut-Derby seinen zweiten Tabellenplatz hinter dem souveränen Spitzenreiter SC Naumburg III, dessen Partie in Lossa wegen der schlechten Platzverhältnisse abgesagt wurde, gefestigt. Die Karsdorfer hatten zwar öfter den Ball, die Gäste aber die klareren Chancen. Nach Vorarbeit von Manuel Schmidt und Mike Kieslich brachte Dirk Bornschein (32.) die Reinsdorfer mit einem Schuss ins lange Eck in Front. Und nachdem sich Kieslich in der eigenen Hälfte den Ball erobert hatte, war Bornschein aus 20 Metern auch zum 0:2 (67.) erfolgreich. Es war bereits der zwölfte Saisontreffer des Goalgetters, der diese Wertung damit souverän anführt. Nachdem der eingewechselte Mirco Klein (70.) die erste Rote Karte des Spiels gesehen hatte, wurden die Gäste weiter dezimiert. Der zweite Platzverweis sei jedoch „ein Witz“ gewesen, wie RSV-Trainer Ralf Staake meinte: „René Romba wurde im eigenen Strafraum nach einem Stoß der Ball aus 50 Zentimetern an die Hand geköpft. Den Elfmeter kann man geben und Gelb auch, aber niemals Rot.“ Vom Punkt war Sascha Schröder (75.) zum 1:2-Endstand erfolgreich. Selbst mit zwei Mann weniger habe man noch die besseren Einschussmöglichkeiten gehabt, so Staake. „Ein großes Dankeschön geht an die Karsdorfer Freunde, die uns mit einer ihrer Spielkleidungen ausgeholfen haben“, sagte der Reinsdorfer Coach.
Staffel 2: VSG Löbitz - Osterfeld II/Meineweh 3:2 (2:0). Dieses Nachbarschaftsderby zog immerhin 110 Zuschauer an, denen sehr gute Kreisklasse-Fußballkost und Spannung bis zum Schluss geboten wurde. Eine Flanke von Lucas Cebulla verwertete Moritz Prater (20.) zum umjubelten Führungstreffer der Löbitzer. Cebulla bereitete vier Minuten vor der Pause auch das zweite VSG-Tor vor. Dieses Mal war Tom Böhme der Abnehmer. Doch von einer Vorentscheidung konnte keine Rede sein, denn die Spielgemeinschaft drehte nach Wiederbeginn auf. Im Anschluss an einen Eckstoß fand Marcel Eschrich (51.) die entscheidende Lücke, und sieben Minuten später erzielte Robin Lohrke gar den Ausgleichstreffer. Bald aber fanden die Löbitzer den Spielfaden wieder, und Prater (80.) markierte nach einer energischen Einzelleistung mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das Siegtor. Ludwig Schlag, Cebulla, Tom Böhme und Prater ließen weitere Chancen ungenutzt, während Lohrke wegen wiederholten Foulspiels noch die Ampelkarte sah. (hob/tok/kpk)