Handball: Burgenländer bezwingen Bundesliga-Reserve aus Hannover am Ende klar Der Matchwinner steht im HCB-Tor
Keeper Hendrik Halfmann lässt in der zweiten Halbzeit nur sieben Gegentreffer zu.

Hohenmölsen - Es sind im Handballsport auf diesem Niveau oft die Torhüter, die den Unterschied machen und Spiele entscheiden können. Auch in der Drittliga-Partie zwischen dem HC Burgenland und dem TSV Burgdorf II am Samstagabend in der Glückauf-Sporthalle in Hohenmölsen war dies so. Und der Erfolg der gastgebenden HCB-Männer gegen die „Jung-Recken“, das Perspektivteam des Bundesligisten aus Hannover, hatte einen Namen: Hendrik Halfmann. Auch wenn man natürlich sagen muss, dass sich die gesamte Mannschaft im Vergleich zum blamablen Auftritt eine Woche zuvor beim HSV Hannover (Tageblatt/MZ berichtete) gesteigert hat - vor allem in der zweiten Halbzeit -, so hatten es die Burgenländer in erster Linie ihrem erfahrenen Keeper zu verdanken, dass sie auch in schwächeren Phasen im Spiel blieben.
Mit insgesamt 13 Paraden - gefühlt waren es mehr, aber die Gäste scheiterten zudem noch acht Mal am Pfosten - avancierte Halfmann zum Matchwinner. Nach dem Seitenwechsel ließ er lediglich noch sieben Gegentore zu. Auch ein Grund dafür, dass die Einheimischen den 14:15-Pausenrückstand noch in einen deutlichen 29:22-Sieg verwandeln konnten. „Wir haben in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass wir gut in der Abwehr stehen können. Dann wird es natürlich auch für den Torwart etwas leichter“, so der 28-Jährige, der beim HC Elbflorenz in Dresden und bei Bayer Dormagen bereits Zweitliga-Handball gespielt hat.
Nach Verletzung wieder fit
Halfmann kommt jetzt wieder in Topform, nachdem er zwischenzeitlich Verletzungsprobleme gehabt hat. „In der Saisonvorbereitung hatte ich mir einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel zugezogen. Zum Auftakt in Plauen und gegen den HSV Hannover hat mich das gar nicht so behindert“, blickt der gebürtige Remscheider zurück. „Doch im Hinspiel gegen Burgdorf wurde es dann ungemütlich. Ich bekam Schmerzen, und halbhohe Paraden waren plötzlich nicht mehr möglich. Damit brauchst du dich natürlich nicht ins Tor zu stellen.“ Mannschaftsarzt Kenny Haase setzte das Stoppzeichen, um kein unnötiges Risiko einzugehen.
Inzwischen ist Hendrik Halfmann zurück, und er war am Samstag in der wegen der 2-G-plus-Regel etwas spärlicher besetzten Glückauf-Sporthalle der erhoffte Rückhalt. „Ich hoffe sehr, dass die Feiertagspause nicht zu früh für uns kommt und dass wir danach vielleicht eine kleine Serie starten können, denn Platz sechs nach der Hauptrunde ist immer noch möglich. Dafür ist die Liga viel zu ausgeglichen.“
Aktuell hat der HCB, der nun als Neunter bei 9:15 Zählern steht, sogar weniger Minuspunkte als die Burgdorfer (12:16), die den begehrten sechsten Rang belegen, der nach der Hinrunde den sicheren vorzeitigen Klassenerhalt bedeuten würde. Allerdings haben die Burgenländer wegen coronabedingter Absagen (wir berichteten) bislang zwei Partien weniger als der Konkurrent aus Hannover ausgetragen.
Hnidák für EM vornominiert
Indes gab es noch eine zugleich gute wie schlechte Nachricht für die Burgenländer: Marek Hnidák, der im Sommer aus der ersten ungarischen Liga gekommen ist, wurde in das vorläufige Aufgebot der slowakischen Nationalmannschaft für die Heim-EM im Januar berufen. Gut natürlich für den erst 20-jährigen Linkshänder, der am Samstag drei Tore erzielte, schlecht für seinen Verein, der - sollte Hnidák dann tatsächlich zur Europameisterschaft, die die Slowakei zusammen mit Ungarn ausrichtet, fahren - in mehreren Partien auf seinen Rückraumshooter verzichten müsste.

Denn: Im Gegensatz zur 1. und 2. Bundesliga pausiert die dritte Liga während der EM nicht. „Damit würde uns Marek sowohl im eminent wichtigen Nachholspiel am 8. Januar gegen Aufsteiger Plauen-Oberlosa als auch in den Partien in Bernburg, gegen Vinnhorst und beim SC Magdeburg II fehlen“, ist HCB-Trainer Steffen Baumgart nicht gerade amüsiert angesichts dieser Regelung.
Dober, Popa und Szep-Kis erfolgreichste Werfer
STATISTIK: HC Burgenland - TSV Burgdorf II 29:22 (14:15). HCB: Hendrik Halfmann, Marius Göbner, Max Neuhäuser; Kenny Dober 6/3, David Heinig 1, Cornelius Lange, Marek Hnidák 3, Erik Stepan, Mirco Fritzsche 2, Kevin Szep-Kis 5, Tom Hanner 2, Marcel Popa 6, Sascha Meiner 3, Philipp Große 1, Janko Pesic, Miloje Dolic - Siebenmeter: HCB 4/3, Burgdorf II 3/2; Zeitstrafen: HCB 3, Burgdorf II 4.
Weiter spielten am Wochenende in der 3. Liga, Staffel C: Northeim - Vinnhorst 28:29, Burgwedel - Bernburg 25:32, Plauen-Oberlosa - Leipzig II 25:22, Braunschweig - Magdeburg II 29:29, Hildesheim - HSV Hannover 30:24.