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Nach Geocaches-Entdeckung Nach Geocaches-Entdeckung: Chemiepark findet neuen Platz für Elch und Pinguin

Von Andrea Dittmar 17.02.2021, 08:46
Chemiepark-Mitarbeiter Patrick Stansch versteckt die Caches schon einmal probehalber. Ihr künftiger Standort wird noch ausgetüftelt.
Chemiepark-Mitarbeiter Patrick Stansch versteckt die Caches schon einmal probehalber. Ihr künftiger Standort wird noch ausgetüftelt. André Kehrer

Wolfen - Ein verschneites Feld, irgendwo im Chemiepark. Die Sonne schaut zwischen den Winterwolken hervor, Chemiepark-Mitarbeiter Patrick Stansch steht mit einer Karte des Areals in der Hand auf der einigermaßen freigeräumten Straße. Ein neuer Platz für zwei weihnachtlich anmutende Geocaches soll gefunden werden. Der Pinguin und der Elch, die in der vergangenen Woche vom Chemiepark-Gärtner Steffen Geisthardt gefunden wurden, sollen wieder versteckt werden.

Ein bisschen Geheimnis muss in der Geocache-Szene auch bleiben

Dafür ist auch der Geocacher dabei, der die kleinen Schätze im Dezember 2018 schon einmal versteckt hatte. Er möchte anonym bleiben - ist allerdings gut vernetzt in der Gemeinschaft der modernen Schatzsucher. Ein bisschen Geheimnis muss bei dieser Sportart schließlich bleiben.

Seit zwölf Jahren ist der Mann in der Geocaching-Szene aktiv, angeregt durch seinen Sohn. „Wir gehen in der Familie alle gern wandern, und das ist Spazieren mit einem Ziel“, erklärt der passionierte Geocacher. Die Vorteile des Hobbys liegen für ihn auf der Hand: „Es hält körperlich und geistig fit, man kann soziale Kontakte knüpfen.“

Bis er seinen ersten Schatz versteckte, hat er erst einmal knapp 200 Caches selbst gefunden. „Ich wollte erst einmal schauen, wie das gemacht wird, wo andere die Caches verstecken.“ In Baumlöchern, unter Wurzeln oder alten Gemäuern - vieles kann als Versteck dienen, damit der Spaß beim Suchen noch gegeben ist. Leute, die nicht aktiv danach suchen, sollen die Schätze auch nicht finden können - Fantasie ist also gefragt.

Auf der Webseite geocaching.com kann der Geocacher auch nachschauen, wer das Versteck gefunden hat. Dabei muss zuerst ein Puzzle gelöst werden, so erarbeiten sich die Interessierten die genauen Standortkoordinaten. Rund 160 Mal wurden Elch und Pinguin gefunden und Schatzsucher haben ihre so genannten Logs eingetragen - teils sogar Kommentare hinterlassen.

Gerade steht der Cache auf „disabled“, also inaktiv. „Das macht man etwa, wenn der Cache repariert werden muss.“ Oder eben, wie aktuell, eine neue Station bekommt. Denn der Cache stand auf einer potenziellen Ansiedelungsfläche im Chemiepark, wo er nicht bleiben konnte, wie Stansch erklärt.

„Wir finden einen neuen Platz, wo er nicht stört. Davon haben wir im Chemiepark einige Bereiche. Dort gibt es noch viel Natur.“ Das reizt natürlich die Gemeinschaft der Schatzsucher. Und dass man sich dort gut kennt und vernetzt ist, steht auch fest: „Schon wenige Stunden nach dem Post bei Facebook hatte ich Rückmeldung von einem Geocacher, der wusste, wer diese versteckt hatte.“ Dieser stellte den Kontakt zum Verstecker her, erklärt Stansch.

Geocache-Szene ist sehr aktiv im Altkreis Bitterfeld

Die Szene sei hier sehr aktiv, so der anonyme Geocacher, man treffe sich eigentlich alle drei Monate zum Stammtisch. Natürlich war 2020 alles anders. Auch die großen Geocacher-Treffen, etwa in München oder Leipzig, seien nicht zustande gekommen. „Nach so etwas planen wir schon einmal unsere Urlaube“, so der Schatzsucher.

Also bleiben nur die Caches in der Gegend. Doch da kommt sicher keine Langeweile auf: Wer auf der Webseite geocaching.com nach Schätzen sucht, sieht Bitterfeld-Wolfen und die umliegenden Orte vor lauter Caches gar nicht mehr. (mz)

Auf den Logs können sich Finder eintragen.
Auf den Logs können sich Finder eintragen.
André Kehrer