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Wirtschaft in Steigra Wirtschaft in Steigra: SPD zu Besuch bei Trokost

Von Regina Retzlaff 24.07.2015, 11:06
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marina Kermer (2.v.l.) bei der Trokost GmbH in Steigra. Geschäftsführer Wolfgang Kocher (l.) erklärt ihr die Produktion.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marina Kermer (2.v.l.) bei der Trokost GmbH in Steigra. Geschäftsführer Wolfgang Kocher (l.) erklärt ihr die Produktion. Peter Wölk Lizenz

Steigra - Sauberkeit und Hygiene werden groß geschrieben bei der Trokost GmbH in Steigra. Und so muss auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Marina Kermer Schmuck und Uhr ablegen, sich in einen weißen Kittel hüllen und ein Netz über die Haare ziehen, als sie sich während ihrer Sommertour das Unternehmen auf dem Gewerbegebiet „Schwedenring“ anschauen will. Neben Kermer müssen unter anderem auch die SPD-Landtagskandidatin für den Wahlkreis Querfurt, Manuela Hartung, und andere SPD-Politiker aus dem Saalekreis eine solche Schutzkleidung anlegen. Zudem galt es eine Erklärung zu unterschreiben, in der man versichert, keine ansteckenden Krankheiten zu haben und auch ansonsten gesund sei.

Strenge Hygienevorschriften

Erst dann können Besucher den Bürotrakt verlassen und die Produktionshallen betreten. „Wir hatten im vergangenen Jahr unser 20-jähriges Bestehen hier in Steigra“, ist von Betriebsleiter Steffen Bäcke zu erfahren, ehe er die Tür zum Labor öffnet. Hier werden die eingehenden Rohstoffe und auch die fertigen Produkte eingehend geprüft. „Wir verarbeiten hier im Jahr rund 2.500 Tonnen getrocknetes Gemüse und Küchenkräuter zu Trockenkost“, ist weiter von Bäcke zu erfahren. „Wir sind Zulieferer für die Nahrungsmittelindustrie, stehen damit weniger im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses“, hakt Wolfgang Kocher, der Geschäftsführer des Unternehmens, ein, das seinen Hauptsitz in Sandhausen hat. Dennoch finden sich die Produkte aus Steigra in Frischkäse ebenso wieder wie in Nudelsoßen, die in den Regalen der Supermärkte stehen.

Gemüse als Pulver

Täglich rollen Lkw in Steigra vor, die bringen die schon zerkleinerten Ausgangsprodukte aus aller Herren Länder. China, Venezuela, Spanien, Polen - Gemüse wächst überall. Und es gibt kein Gemüse, das man nicht auf Korngröße 0,6 Millimeter zerkleinern kann, um es dann als Pulver weiter zu verarbeiten. In Steigra wird das praktiziert. Mit Erfolg. Vom Paprika über Pastinaken, Knoblauch, Meerrettich, Tomaten, Lauch, Spinat bis hin zu Dill oder Petersilie - die derzeit 52 Mitarbeiter des Unternehmens verarbeiten alles. In zwei Schichten läuft die Produktion. Und am Ende verlassen die zerriebenen Gemüse und Kräuter Steigra in Richtung USA, Japan, Philippinen oder auch zu deutschen Nahrungsmittelproduzenten. „Es wäre gelogen, wenn wir bestreiten würden, dass wir nicht auch zu kämpfen haben auf dem Markt. Vor allem aus Osteuropa kommt die Konkurrenz“, erklärt Wolfgang Kocher. „Aber dieser Standort hat Zukunft, auch Dank seiner sehr guten Mitarbeiter“, versichert der Geschäftsführer. (mz)