Wie einst Dornröschen am Spinnrad
Merseburg/MZ. - Einige Einblicke in Sachen aktiver Freizeitgestaltung boten sich jetzt den Besuchern des Luftfahrt- und Technikmuseumsparks in Merseburg. Der zweite Hobby- und Trödelmarkt stand auf dem Programm.
"Ich war schon bei der Premiere hier", plauderte Reinhilde Cernoch. Die Spergauerin hatte sich wie im Vorjahr mit ihrer umfangreichen Sammlung unterschiedlichster Puppen auf den Weg gemacht. Zum ersten Mal dabei war dagegen Renate Woelk aus Halle mit älterem Spielzeug und Büchern aus vergangenen Tagen. "Trödel ist mein Hobby", war von ihr zu erfahren. Ebenfalls zum ersten Mal mit von der Partie war Christa Kutzer aus Lieskau im Saalkreis, die gerade alle Hände und einen Fuß voll zu tun hatte. Sie bearbeitete nämlich in geschickter Manier ein Spinnrad und zog dabei so manch neugierige Blicke auf sich. "Die bereits gereinigte Schafwolle wird von mir nun verzwirnt und kann dann zum Stricken genutzt werden", erklärte sie. Die Produkte ihrer Arbeit präsentierte sie auf einem Tischchen. Deckchen, Socken und auch Hausschuhe gab es da.
Wer beim Anblick der Spule am Spinnrad an das Märchen vom Dornröschen erinnert wurde, war auf dem richtigen Weg. Denn nur wenige Schritte entfernt hatte Christel Tippelt ihre Schätze aufgebaut. "Ich sammle die verschiedensten Varianten der Geschichte vom Rotkäppchen, sogar eine Parodie ist dabei", plauderte sie und blickte dabei auf eine Vielzahl von Büchern in englischer, französischer, russischer und sogar georgischer Sprache. "In der Urversion, so wie sie aus Frankreich überliefert ist, wurde das Rotkäppchen am Ende einfach nur vom Wolf gefressen", erwähnte Christel Tippelt. Weniger märchenhaft, aber ebenfalls phantasievoll ging es am Stand der Arbeiterwohlfahrt zu. "Wir fertigen Anhänger und Reliefe in der 3D-Technik", erklärte Siegrid Napierala. Dagegen orientierte sich Arthur Wehlisch aus Halle an der Realität. Er hatte eine kleine Modellversion der halleschen Saline nebst Bauanleitung für eventuelle Nachahmer mit nach Merseburg gebracht.