Kamera mit Präzision Wie das Basedow-Klinikum seine Technik für Endoskopien erneuert
Das Klinikum hat die Funktionsräume für Patienten angenehmer gestaltet.

Merseburg - Für den offiziellen Teil hat das Team um Chefarzt Uwe Hake den Raum frei gehalten. Doch eigentlich ist der Terminplan für Endoskopien auch am Donnerstag in Merseburg voll. Der ganze Tag ist bereits mit einer Untersuchung nach der nächsten gefüllt und in den beiden anderen Funktionsräumen wird daher auch gearbeitet. Seit kurzem arbeiten die Ärzte und Schwestern im Carl-von-Basedow-Klinikum in völlig neuen Räumen und mit neuen Geräten, die für die Endoskopie genutzt werden.
Technikerneuerung im Klinikum haben insgesamt zwei Jahre gedauert
Finanziert wurde dies durch den Landkreis, der dem kommunalen Krankenhaus bei der Investition unter die Arme gegriffen hat. Bereits zwischen 2008 und 2010 sei schon einmal ein Teil der Geräte getauscht worden, erinnert sich Hake. Für eine komplette Erneuerung habe das Geld aber damals gefehlt. Damit nun alles auf dem neuesten Stand ist, hat der Kreis das Vorhaben mit 1,2 Millionen Euro unterstützt, was Klinikgeschäftsführer Lutz Heimann zu schätzen weiß. Trotz und während der Pandemie haben die Arbeiten im Klinikum stattgefunden, berichtet Geschäftsführer Heimann. In Summe habe das alles von der Planung bis zur Umsetzung zwei Jahre gedauert.
Die Geräte für Endoskopien, also für bildgebende Verfahren, bei denen die Organe angeschaut werden können, sind auf dem neuesten Standard. Glück sei gewesen, dass während der Ausschreibung gerade eine neue Generation der Geräte auf den Markt kam, wovon das Klinikum profitiert hat. „Auch die Auflösung der Monitore ist deutlich verbessert“, erklärt Hake zum neuen System, das nun schon seit ein paar Wochen im Einsatz ist. Demonstrieren kann er das auch an einem kleinen Beispiel und führt das Endoskop in einen kleinen Ball ein, in dem ein Zettel mit „Vielen Dank“ steht und der prompt auf dem Bildschirm erscheint.
Merseburg und Querfurt profitieren von der Investition
Der Dank gilt nicht nur dem Kreis, wie Landrat Hartmut Handschak (parteilos) bei der Stippvisite am Donnerstag findet, sondern auch dem Kreistag. Gemeinsam stehe man hinter dem kommunalen Krankenhaus in der Region. Hake gibt, bevor die Arbeit auch weitergeht noch einen kleinen Einblick in die Neuerungen: Ersetzt worden sind die sogenannten Türme, zu denen der Rechner und die Geräte gehören sowie die Endoskope selbst, die je nach Eingriff unterschiedlich sein können.
Von der Investition profitieren zudem beide Standorte: In Merseburg konnten drei Funktionsräume aufgerüstet werden, am Standort in Querfurt befinden sich zwei. Doch nicht nur die Geräte selbst wurden getauscht, sondern auch die Räume neu gestaltet. Früher, so berichtet der Mediziner, seien die Kabel zum Teil auf dem Boden entlang geführt worden.
Gestiegene Patienten- und Untersuchungszahl durch die Pandemie
Aus hygienischen Gründen und wegen des Arbeitsschutzes verlaufen sie nun in der Decke und sind für die Patienten nicht mehr sichtbar. Darüber hinaus haben die Räume mit Farben eine freundlichere Umgebung erhalten.
Von der profitieren nun die Patienten. Aktuell spüre man, dass deutlich mehr Untersuchungen auf dem Plan stehen, meint Hake. Er führt das, wie auch schon Mediziner aus anderen Abteilungen, auf die Pandemie zurück. „Womöglich wurden die Untersuchungen aufgeschoben, aus Angst sich im Krankenhaus anstecken zu können.“ Das spüre man nun und müsse der entsprechend gestiegenen Patientenzahl begegnen. (mz)