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Wettbewerb um Drittmittel Wettbewerb um Drittmittel: Zwei neue Forschungsschwerpunkten für Hochschule Merseburg

Von Robert Briest 13.01.2020, 09:05
Die Hochschule Merseburg
Die Hochschule Merseburg Peter Wölk

Merseburg - Dirk Sackmann scheut den Vergleich mit den großen Spielern nicht. Beim Neujahrsempfang der Hochschule Merseburg wartete der Prorektor für Forschung mit einer Grafik auf, in der sein Haus direkt gegen Amazon und Google ins Feld zog und gewann. Die Linien stellten die jährlichen Umsatzzuwächse da.

Bei den Internetgiganten liegen die laut Sackmann zwischen 20 und 30 Prozent. Der Graph der Hochschule zeigte dagegen den Anstieg der eingeworbenen Drittmittel. „Wir haben ein Wachstum von 40 Prozent jährlich“, sagte Sackmann. Da lohne sich doch eine Investition in die Hochschule.

Vergleich von Äpfeln und Birnen

Sein Vergleich erinnert zwar etwas an den berühmten Vergleich von Äpfeln und Birnen, die Wachstumsrate ist für die Hochschulverantwortlichen dennoch ein Erfolg. Knapp 4,1 Millionen Euro konnten die Merseburger im Bereich Forschung und Existenzgründung 2018 von Firmen und öffentlichen Stellen einwerben.

Geld, von dem sich mehr Personal und damit auch mehr Handlungsmöglichkeiten bezahlen lassen. Deswegen würde die Hochschule den Trend gern fortsetzen und hat sich zu diesem Zwecke nun zwei Forschungsschwerpunkte verordnet: „Nachhaltige Prozesse“ heißt der eine, „Digitalisierung“ der andere.

Schwerpunkt „Nachhaltige Prozesse“

Beides keine sonderlich überraschenden Themen, die zum Zeitgeist passen. Tatsächlich verbirgt sich dahinter vieles, was an der Hochschule als Forschung ohnehin schon existiert. Es geht darum, neue vermarktbare Dachmarken zu schaffen und: „Wir haben sie gegründet, damit wir die Möglichkeit haben, interdisziplinär zusammenzuarbeiten“, sagt Sackmann. Jedes der drei Fachgebiete Ingenieur- und Naturwissenschaften, Soziale Arbeit/Medien sowie Wirtschafts- und Informationswissenschaften soll in den Forschungsschwerpunkten eine Rolle spielen.

Deutlich wird dies etwa am Schwerpunkt „Nachhaltige Prozesse“. In den Ingenieurwissenschaften soll es dabei etwa um Themen wie Abfallkreisläufe, Bioenergie plus (mit den Forschungen zu Nutz-Hanf) und Materialentwicklung gehen.

Wie könnten künftig Produktionsketten aussehen und wie kommt es beim Verbraucher an?

„Die anderen Fachbereiche gucken dann: Wie lässt sich das wirtschaftlich umsetzen? Wie könnten künftig Produktionsketten aussehen und wie kommt es beim Verbraucher an?“. blickte Mathias Seitz voraus. Er ist der Sprecher des Boards für diesen Forschungsschwerpunkt.

Eine Art Sonderdekan, der die Arbeit koordinieren und nach außen repräsentieren soll. Ihm zur Seite steht ein Schwerpunktmanager. Die Idee dahinter: Die Wissenschaftler von Verwaltungsaufgaben, die etwa bei der Einwerbung von Drittmitteln anfallen, zu entlasten, damit sie sich auf ihre Forschung konzentrieren können.

„Dann wollen wir schauen, wie es sich bewährt hat.“

Eine entsprechende Struktur mit einem Board und einem Manager soll auch für den anderen Schwerpunkt geschaffen werden. Die Managerstellen, so erklärte Sackmann, seien zunächst auf zwei Jahre befristet. „Dann wollen wir schauen, wie es sich bewährt hat.“ Als Maßstab dient dann womöglich auch die Drittmittelentwicklung. Man darf gespannt sein, wen der Prodekan dann als Maßstab heranzieht. (mz)