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Weiber lassen 'ne rosa Kuh fliegen

Von Petra Wozny 04.02.2005, 16:50

Merseburg/MZ. - Migräne war am Freitag

"Jede Frau an diesem Ort treibt heute einmal anders Sport" lautete das Motto. Rainer Schwarze hinterm Tresen stemmt kurz nach 20 Uhr schon die Sektflaschen, dass ihm der Schweiß unter der goldenen Perücke nur so perlt. Davor klemmt Michaela alias Michael Langheinrich alias Mc Maikel, die erste weibliche Schiedsrichterin. Wer nicht mit ihr tratschen will, bekommt die gelbe Karte. Drauf steht: "1000 Euro, wenn du gewinnst". Böses Mädchen.

Aus den Lautsprechern dröhnt ein "Schubbidu" und "Schiwapp-Schiwapp" nach dem anderen. An den Tischen wird geschunkelt, getratscht, gesungen. Tolle Stimmung bei der Gymnastikgruppe aus Freiimfelde. Ein gutes Dutzend kostümierte Leichtmatrosen im Ringelpullover liegt sich in den Armen, tatscht nach Luftballons und trötet in Papiertuten. "Laut singen, mal richtig tief in den Tuschkasten greifen und was anziehen, was man sonst nicht kann", das ist für Krankenschwester Kerstin Frey das Motiv, einmal im Jahr die Sau raus zu lassen. Frauen unter sich eben beim süßen Prosecco und süffigen Rotwein.

Knackige Männer

"Die Männer müssen da durch", lacht Christel Musche und freut sich "auf ein paar Stunden ganz unter uns". "Knackige Männer ansehen und quatschen, quatschen, quatschen", deshalb ist Sparkassenkauffrau Gabi Vorreyer gekommen. "Mein Mann wartet tapfer auf mich, während ich hier zusehe, wie sich die Kerls zum Klops machen", zwitschert Heidemarie Dittmann. Und die als Vogelscheuche verkleidete Verena Späthe träumte vom "traumhaften Männerballett".

Sie sollten alle nicht enttäuscht werden. Der MFC hatte sich mit einem hinreißenden Programm schnell den ganzen Saal erobert. In ihren weißen Höschen und sexy Dirndl kamen beispielsweise die "Fetzigen Mammis" heiß und eisgekühlt mit einer Parodie auf den Anton aus Tirol. Da war eine Zugabe mehr als verdient.

Süßes Häschen

Annette Rösler heizte den Weibern im Saal gemeinsam mit Jens Hoffmann, bewaffnet mit einem Akkordeon und einer schlabberigen Trainingshose, zu einer Sportstunde ein. Mittendrin immer wieder das schnuckelige Häschen Bugs Bunny. Einfach obertuntig-süß die rosa Plüschohren und schwarzen Netzstrumpfhosen. Detlef Beelitz aus Großkayna mimte den Pausenfüller einfach großartig. "Ich bin hier sauglücklich" strahlt das Hasi - und wir glauben ihm das einfach.

Kein Halten gab es mehr, als die Jungs vom Günthersdorfer Carnevalsclub die Bühne für sich eroberten. "Die Weiber lassen hier die rosarote Kuh fliegen und wir sind zufrieden, wenn sie uns die Brille von der Nase reißen", witzelte Maik Gutknecht alias Maschine. Mit seiner Truppe imitierte er einzigartig die "Pudhys". Zeit, um Wunderkerzen zu schwenken.

Einfach unentbehrlich

Der große Maik "Maschine" hatte nach dem Auftritt die Brille immer noch auf. Muss aber unter uns bleiben! Warum Frauen unentbehrlich sind, erklärte eine Hausfrau in Dederonschürze alias Axel Schwarz in der Bütt. Herzchen, das wissen wir doch längst.

Ob Assistenballett der FH, das brüllend komische Entenquartett (das hatte doch glatt vorn und hinten ein Schwänzchen - pfui aber auch), das Schnischnaschnappi-Krokodil und viele andere machten den Abend zu dem, was er war - 'ne richtig geile Weiberfastnacht.