Vom Dobermann zur Ente Warum Hundezüchterin jetzt gefiederte Gäste im Garten hat
Hundezüchterin hat jetzt gefiederte Gäste im Garten. Wie Krankenschwester Cornelia Höhne zu Huldi, Struppi und Elli kam.

Merseburg - Tiere lagen Cornelia Höhne schon immer am Herzen. Ursprünglich war sie zwar Hundezüchterin. Jetzt ist sie allerdings Enten-Mama. Cornelia Höhne hatte über lange Zeit eine Dobermann-Zucht. Aus ihrem „Zwinger von Sachsen-Merseburg“ (Name der Zuchtstätte) stammten viele schön und auch erfolgreiche Tiere. Dobermann-Dame Bella war beispielsweise dreimal in Folge Weltchampion. Als Bella verstarb blieben der gebürtigen Leipzigerin und deren Mann Dirk „Brille“ Meißner nur noch die freche Tessi. Doch auch die wurde sehr krank.
Auf einem der letzten gemeinsamen Spaziergänge im vergangenen Jahr watschelte plötzlich eine einsame Ente auf Tessi zu. „Sie sah sehr interessiert aus, aber gleichzeitig so, als wüsste sie nicht wohin“, erzählt die Krankenschwester. Sie ließen checken, ob die Mulardenente mit den gestutzten Flügeln gesund sei. „Doch da war alles okay. Sie muss irgendwo abgehauen sein.“ Ihr Besitzer konnte nicht ausfindig gemacht werden. Damit Huldi, wie sie sie nannten, nicht allein bleiben musste, adoptierte das Paar eine struppige Barbarieente von einem Hof, wo sie eigentlich geschlachtet werden sollte.
„Leider mussten wir sie einschläfern lassen.“
Ente Struppi entpuppte sich nach einiger Pflege nicht nur als wahre Schönheit mit schwarz-blau-grün changierendem Gefieder, sondern auch als Erpel. „Die beiden verstanden sich prima, und wir richteten ihnen in einem Teil unseres Gartens einen sehr gemütlich Stall ein“, erzählt Cornelia Höhne. Allerdings währte das Entenglück nicht lange, denn Huldi litt an einem Tumor, der immer größer wurde. „Leider mussten wir sie einschläfern lassen.“

Von einem Bekannten, der auch Enten züchtet, kam schließlich Elli zu dem schicken Enterich. „Und das war wirklich Liebe auf den ersten Blick“, berichtet Cornelia Höhne. Gemeinsam watschelten die beiden seither durch den Garten, betätigten sich als Rasenmäher und fühlten sich in ihrem Luxusstall „Chateau de Barbarie“ sauwohl. Sogar einen kleinen Pool nennt das gefiederte Pärchen sein Eigen. „Im Winter bekam allerdings das Wort Hausente bei uns eine völlig neue Bedeutung“, erzählt Cornelia Höhne. „Da es draußen so kalt war, haben wir für die beiden einen kleinen Plastikpool in meinem Ankleidezimmer aufgestellt und mit Buchenholzspänen gefüllt. Dort lebten die beiden dann ganz vergnügt für ungefähr eine Woche.“ Die Eier, die Elli zuvor gelegt hatte, wurden allerdings nicht ausgebrütet. „Dafür war es einfach zu kalt. Aber mittlerweile brütet Elli wieder.“
Seit sie selbst Enten hat, beschäftigt sich Cornelia Höhne auch mit den Lebensbedingungen der Tiere in der konventionellen Tierhaltung. „Ich bin entsetzt“, sagt sie. Sie habe Berichte gefunden, in denen davon gesprochen wird, dass 13 Enten auf einem Quadratmeter leben müssen und ihnen regelmäßig die Krallen gekürzt und die Schnabelspitzen amputiert werden. Sie achte deshalb sehr darauf, dass Fleisch möglichst aus artgerechter Haltung komme. „Und meine beiden Enten werden mit Sicherheit nie auf einem Teller landen.“ (mz)