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Baumaßnahmen an Schulen Von Lieferproblemen und einem Plan B

Die Förderschule Merseburg bekommt am Ausweichstandort Mücheln neue Container, die als Klassenräume hergerichtet werden. Doch das ist bis zum ersten Schultag nicht zu schaffen.

Von Diana Dünschel 29.07.2024, 06:00
Die Container für neue Klassenräume der Förderschule Merseburg wurden am Standort Mücheln mit einem Kran aufgestellt.
Die Container für neue Klassenräume der Förderschule Merseburg wurden am Standort Mücheln mit einem Kran aufgestellt. (Foto: A. Marggraf/Stadt Mücheln)

Mücheln/MZ. - Seit Jahren wartet die Förderschule Merseburg mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung auf einen Neubau in der Kreisstadt. Während sich die Suche nach einem geeigneten Standort hinzieht, wächst am Ausweichobjekt in der Apostelstraße in Mücheln der Platzbedarf.

Deshalb werden für das neue Schuljahr weitere Container als Klassenzimmer, Lehrküche und Technikraum hergerichtet. Doch die vom Saalekreis als Träger bestellten und finanzierten Container kamen erst vergangene Woche im Geiseltal an. Nachdem sie ein Kran dann an die gewünschte Position stellte, müssen sie nun noch hergerichtet werden.

Bis zum ersten Schultag – die Sommerferien enden diesen Freitag, 3. August – ist das definitiv nicht mehr zu schaffen. „Ja, wir hinken hinterher“, sagte Bauamtsleiter Thomas Mahler auf MZ-Nachfrage. Er sprach von generellen Lieferproblemen der Firmen. Das betreffe auch andere Schulen. In Mücheln sei mit der Fertigstellung der neuen Räume aktuell Mitte August zu rechnen. Das sei der Schulleitung vom zuständigen Amt rechtzeitig mitgeteilt worden.

Ulf Torbohm, der Förderschulrektor, bestätigte das. Mit dem Lehrerteam gebe es für diesen Fall Absprachen, zu Beginn des Schuljahres sowohl Projektwochen durchzuführen als auch das traditionelle Schwimmlager im Strandbad von Mücheln-Stöbnitz zu absolvieren, also so viel wie möglich mit den Schülern außer Haus zu sein.

Darüber hinaus hätten die Lehrkräfte entsprechend diesem Plan B bereits in den ersten Ferientagen Räume umgeräumt und seien teils umgezogen. Zum Beispiel könnten die großen Schüler der Berufsschulstufe zunächst in den Werkstätten tätig sein, während andere Klassen ihre Unterrichtsräume nutzen. „So können wir trotz allem halbwegs entspannt in das neue Schuljahr starten“, sagte Ulf Torbohm. Wenn seine Kollegen in dieser Woche wieder in die Schule zurückkehren, hoffe er, dass sie sich alle gut erholt hätten.

Laut ihm ist die neuerliche Investition des Kreises in Container als Klassenräume wahrscheinlich für zwei Jahre ausreichend. Die Anzahl der Schüler der Förderschule Merseburg steige im Schuljahr 2024/25 von 116 auf 135 Mädchen und Jungen. Doch natürlich könne nicht jeden Sommer im Ausweichobjekt solch ein baulicher Aufwand betrieben werden. Deshalb sei auch im Voraus gedacht worden, was den Platz betreffe.

Derweil teilte Thomas Mahler weiter mit, dass wie in Mücheln auch im Schulkomplex Landsberg und an der Sekundarschule „August Bebel“ in Leuna die Container für neue Klassenräume erst vergangene Woche und damit später als gedacht angeliefert wurden. In beiden Schulen sollen dank ihnen sechs Klassenräume mehr entstehen. In beiden Fällen sei mit einem Bezug nun Mitte/Ende August zu rechnen.

Andere aktuelle Schulbaumaßnahmen des Saalekreises werden sich ihm zufolge bis in den Herbst erstrecken. Unter anderem bekomme die Sekundarschule Zöschen vor ihrem Gebäude zwei Bushaltestellen und Lehrer-Parkplätze. Das sei eine gemeinsame Investition mit der Stadt Leuna. Hier werde Ende September mit der Fertigstellung gerechnet.

Auch die Schüler der Sekundarschule Höhnstedt hätten künftig kürzere Wege zur Bushaltestelle. Zudem werde der Schulhof modernisiert. Die Arbeiten dort sollen Ende November abgeschlossen sein.