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Volle Regale Volle Regale: Schuhkauflaune leicht getrübt

Von Toni Wagner 12.08.2016, 11:00
Schuhhändler Stefan Winter will auf keinen Fall aufgeben.
Schuhhändler Stefan Winter will auf keinen Fall aufgeben. Peter Wölk

Merseburg - Mittlerweile besitzt ihn so gut wie jeder Schuh. Einen runden roten Aufkleber mit der Aufschrift „Sale“ schmückt etliche Schuhpaare. Doch die reduzierten Preise locken nicht mehr so gut wie früher. Wo bleiben also in diesem Jahr die Kunden im „Schuhhaus Schmidt“?

In dem, seit 1886 existierenden Geschäft kann es an der Schuhauswahl und dem Personal jedenfalls nicht liegen. Mit einem großen Angebot und einer freundlichen Bedienung machen Stefan Winter (32) und seine Angestellten dem Kunden das Einkaufen äußerst angenehm.

Wetter als Grund?

Doch was macht dem Unternehmer zu schaffen? Schuld am Absatzproblem ist ein alter Bekannter. Das sehr untypische Wetter für das bisherige Jahr macht der deutschen Schuhbranche das Leben schwer. Ein milder Winter, ein regnerischer Frühling und ein durchwachsener Sommer sorgen nicht gerade für die nötige Schuhkauflaune. „Es ist ein Problem, das alle Schuhhändler betrifft - egal ob Billiganbieter oder Markenverkäufer. Jeder hat auf seine Weise damit zu kämpfen. Aber letzten Endes sitzen wir alle in einem Boot“, sagt der Geschäftsführer Winter.

Seit zwölf Jahren ist er schon im Schuhgeschäft, betreibt zwei Filialen in Merseburg und einen Onlineshop. Das Geschäft am Neumarkttor hatte sein Urgroßvater Kurt Schmidt 1921 eröffnet und dort Schuhhandel betrieben. Das Geschäft in der Burgstraße hatte Winter 2015 eröffnet. Eine gute Saison hat er allerdings seit 2012 nicht mehr erlebt.

Aktuelle Saison

„Die aktuelle Saison ist mit Abstand die schlechteste. Durch den Onlineshop läuft es bei mir noch einigermaßen gut.“ Am meisten mache ihm das Wetter zu schaffen. „Wenn es im Dezember wärmer ist als im April, ist das nicht sehr vorteilhaft für uns Schuhverkäufer. Hinzu kommen der Mindestlohn und die Konkurrenz. Auch Rabatte und Schlussverkäufe erzielen nicht mehr solche Effekt wie früher.“ Doch an Aufgeben ist bei Stefan Winter nicht zu denken.

„Solche Situationen muss man einfach aussitzen. Wenn man für schlechte Zeiten gespart hat überwindet man auch solche Engpässe ganz gut.“ Seine Stammkunden kämen weiterhin und auch die jungen Leute würden die angesagten Sneaker bei ihm kaufen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir 2017 auch noch hier sein werden“, lächelt Winter. (mz)