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Verwaltungsgemeinschaft Kötzschau Verwaltungsgemeinschaft Kötzschau: Der von vielen erwartete Ruck zu klarer Entscheidung blieb aus

Von Dietmar Römer 19.05.2004, 18:58

Halle/MZ. - Sondersitzungdes Gemeinschaftsausschusses derVerwaltungsgemeinschaft Kötzschau am Mittwochabend in Günthersdorf. Grund für diese Veranstaltung am Vorabend des Feiertageswaren die seit langem zu beobachtenden Zerfallserscheinungen einer Gemeinschaft, die lange ihreGeschlossenheit beschwor. Nun jedoch ist das Zerbrechen auf demWege in eine kommunale Verwaltungsreform unübersehbar. Daran änderte auch die Sondersitzung am Mittwoch nichts, obwohl viele endlich einen Ruck zu einer klaren Entscheidung erwartet hatten. Zumindest jene, die noch vor kurzem auf eine Einheitsgemeinde gesetzt hatten. Andere wie Nempitz und Luppenau haben sich ja längst entschieden - die einen für Bad Dürrenberg, die anderen für Schkopau.

Aber einer klaren Entscheidung der Einheitsgemeindler vor dem Vollzug der Magdeburger Zwangsvariante - Verwaltungsgemeinschaft mit Leuna - ist man am Mittwochabend keine Schritt näher gekommen. Im Gegenteil. Vorwürfe der Falschinformation und Lüge des Wallendorfer Bürgermeisters Hans-Joachim Pomian gegenüber der Günthersdorfer Amtskollegin Marianne Riemeyer bestimmten in weiten Teilen die Veranstaltung. Knackpunkt ist ein Streit über die Gültigkeit eines Zweimener Gemeinderatsbeschlusses und das Abdriften des Zeimener Bürgermeisters vom Ziel der Einheitsgemeinde (die MZ berichtete). In der Folge habe Riemeyer laut Pomian ihre Gemeinderäte auf Grund falscher Informationen ebenfalls zur Abkehr von der Einheitsgemeinde bewegt. Die Streiterei gipfelte schließlich im erklärten Vertrauensentzug gegenüber Riemeyer als Vorsitzende des Geimeinschaftsausschusses durch den Kötzschauer Bürgermeister Bernd Altmann und der Vertrauensfrage Riemeyers. Die alledings nicht auf der Tagesordnung stand und mithin nicht behandelt wurde.

Ein Antrag aus der Runde beendete schließlich die "fruchtlose Diskussion". Das helfe keinen Schritt weiter und die Partner drifteten weiter auseinander. Der Friedensdorfer Bürgermeister Michael Bedla erklärte: Das ganze Hin und Her macht keinen Spaß mehr." Es müsse jede Gemeinde schnell und klar entscheiden, was sie wolle. Wie, wann und wo, dazu gab es keine Festlegung. Die Luppenauer Bürgermeisterin Ines Kramer fasste quasi den Abend so zusammen: "Das ganze ist nur noch peinlich."