1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Vereinswochenende: Vereinswochenende: Fast ganzes Dorf im Fußballfieber

Vereinswochenende Vereinswochenende: Fast ganzes Dorf im Fußballfieber

Von Gerhard Grulke 21.07.2002, 16:10

Delitz am Berge/MZ. - Da hieß es blitzschnell reagieren und in Deckung gehen, wenn der Ball einmal über das Gehäuse pfeift. Die Zuschauer, die zum Sportfest hinter dem Tor auf der Festplatzseite saßen und die Spiele verfolgten, hatten da schon einige Übung darin. Doch Beifall gab es nicht für solche Fernschüsse, sondern nur, wenn der Ball im Netz zappelte.

Beim Spiel Blau-Weiß-Dölau gegen den SV Oberleichtersbach am Sonnabend schlug es zwei Mal bei den Gästen aus Unterfranken ein. Bei einer Mannschaft, die in der dortigen A-Klasse spielt, was unserer Kreisklasse entspricht. "Es ist ''ne tolle Atmosphäre hier, gar nicht schlecht für so ein Fußballturnier, da werden die Beine von selbst schneller", lächelt Marcel Schilling, der als Spielmacher bei den Oberleichtersbachern zum Verschnaufen halt eine kurze Auszeit genommen hatte. "Es sind Freundschaftsspiele, da geht es vor allem um den Spaß am Sport", ist seine Meinung. Wie die Unterfranken nach Delitz kommen? "Einer von uns hat hierher geheiratet und spielt jetzt bei Delitz mit. So haben sich die Kontakte zum hiesigen SV entwickelt", erklärt Schilling, während er sich wiederholt den Schweiß von der Stirn wischt.

Ja, zu Petrus müssen die Delitzer Fußballer einen besonderen Draht haben. War die Woche kühl und vollgepackt mit Regenschauern, hieß es gestern fast Sonne pur in der Region. "Darüber sind wir besonders froh. Denn so ein Fest, das steht und fällt mit dem Wetter. Wir haben gestern sogar unter freiem Himmel tanzen können", freut sich Sven Voigt, Mittelfeldspieler und zugleich auch Kassenwart des im Jahre 1884 gegründeten Sportvereins. Dem heute 72 Mitglieder angehören, alles aktive Fußballer, wie zu erfahren war.

König Fußball dominierte das dreitägige Sportfest und ließ fast ein ganzes Dorf im Fußballfieber leben: Insgesamt kämpften 15 Mannschaften gegeneinander. Doch auch sonst war für allerhand sportliche und andere Kurzweil gesorgt. So durch das Spielmobil der Halleschen Sportjugend, das immer umlagert wurde. Wo besonders die große blaue Hüpfburg den Kindern Vergnügen bereitete. "Wir haben noch jede Menge andere Sportspiele an Bord, es kommt auf die Wünsche an", erklärte Jürgen Erdsack, der mit Peter Götze in den "Druckzeiten" keine Hand mehr frei hatte. Ob Bastel- oder Malstraße, Los- und Schießbude, Kinderkarussel oder Berg- und Talbahn - es gab für Jung und Alt ein breites Betätigungsfeld.

Wie es sich für ein zünftiges Sportfest halt gehört. Nicht zu vergessen auch eine gute Versorgung, um die sich die einheimische Fleischerei, Lothar Müller mit seiner Erbsen-Gulaschkanone und Christa Knabe in ihrer Sportgaststätte kümmerten. "Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich zur Sportfestzeit meine Bekannten in Delitz besuche", bekannte Ramona Rauschelbach aus Halle, die mit Enkel Anthony über das Festgelände schlenderte, "Ein wirklich schönes Fest."