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Tag des Wassers Tag des Wassers

Von Sebastian Stöber 21.03.2002, 16:55

Viele Milliarden kleinster Arbeiter

Bad Dürrenberg/MZ. "Wenn die Leute ihre Klospülung ziehen, ist die Sache für sie erledigt. Sie wissen gar nicht, was mit ihren Abwässern passiert. Und es ist ihnen auch egal", ärgert sich Hans-Dieter Jeschke, der Klärmeister. Deshalb öffneten sich am Tag des Wassers auch die Tore in Bad Dürrenberg. Unter sachkundiger Begleitung konnte jedermann das Areal besichtigen. Ein Klärmeister, zwei Klärwärter und zwei Laborantinnen halten die Anlage in Betrieb. Ihrer Verantwortung obliegt es, dass 2.500 Kubikmeter Schmutzwasser pro Tag gereinigt werden. "Bei Regen ist es sogar das Doppelte", erzählt Klärwärter Enrico Sabottka. Das liege an so genannten Mischwasserkanälen, die neben den häuslichen Abwässern auch Regenwasser transportierten. Maximal verkraftet die Kläranlage 6.000 Kubikmeter.

Bis man wieder hindurch schauen kann, muss das Abwasser mehrere Abschnitte durchlaufen. Im ersten Schritt trennt der Rundsandfang das Dicke vom Dünnen, wie Sobottka erklärt. Während Sand und grober Unrat entsorgt werden, fließt die übrige braune Brühe in eines der Belebungsbecken. Dort veranstalten Milliarden von Bakterien ein wahres Festessen. Es bildet sich der sogenannte Belebtschlamm. Im Nachklärbecken setzt sich dieser Schlamm schließlich nach unten ab. Von der Oberfläche kann jetzt klares Wasser abgeschöpft werden. Eine überdimensionale Presse drückt schließlich das restliche Nass aus dem Belebtschlamm. Was übrigbleibt, ist erstklassiger Dünger, den sich Bauern aus der Umgebung sichern.