Strandbad Obhausen Strandbad Obhausen: Für die Taucher steht der «Wald» zu dicht
Obhausen/MZ. - Den Grund verrät Jörg Fiedler, der Chef des Bades. "Wasserpflanzen, schlicht und einfach Wasserpflanzen. Sie sind in der vergangenen Saison dermaßen üppig gewachsen, dass wir vor Beginn der neuen Saison unbedingt dagegen etwas tun müssen." Nur was? Und bei dieser Frage sind wir bei den Tauchern, die da durch das Wasser pflügen. Knut Milde, Carsten Jacob sowie Roland Kniebel, allesamt Mitglieder im Tauchsportclub Eisleben, erkunden das Unterwasserterrain, um überhaupt erst einmal fundierte Aussagen über die Pflanzenplage machen zu können. Die sind dann allerdings wenig hoffnungsvoll. "An manchen Stellen stehen die Pflanzen mannshoch und dicht wie ein Wald. Man kann sie zwar leicht herausziehen, sieht dann allerdings kaum noch etwas." So Milde, der als Erster wieder auftaucht. Die Taucher sollen nämlich prüfen, ob man die Pflanzen manuell "ernten" kann. Sein Fazit: Man kann, aber soviel Taucher, wie dazu benötigt würden, hätten wohl kaum Platz. Vielleicht sollte man es mit Flusspferden versuchen.
"Es ist derzeit noch völlig unklar, wie es zu einem derartigen Wachstum kommt. Möglich, dass das sehr wechselhafte Wetter des Vorjahres Einfluss hatte. Wir wissen es nicht, haben aber ähnliche Information aus anderen Gewässern." So Fiedler. Mit der chemischen Keule übrigens lässt sich im Strandbad nichts machen, es ist ein Angelgewässer. Womit aber dann? Die Antwort ist nicht einfach. Graskarpfen, Unterwassersense, Flusspferde - diese und andere Möglichkeiten werden in die Runde geworfen. Ernst gemeint oder spaßig, passieren muss in jedem Falle etwas. Immerhin soll spätestens Mitte Mai die Saison eröffnet werden. "Da unten hätte ein Trecker sein volles Tun, das wäre das Beste." Milde taucht aus vier, fünf Metern auf, watet an Land und zeigt mit der Hand die Höhe der Pflanzen an. "Die sind gut und gern zwei Meter groß, nee, da hilft wohl nur noch ein Schleppseil."
Eine Möglichkeit, mit der sich auch Fiedler anfreunden kann. "Wir müssen die Varianten prüfen. Aber da es nicht per Hand zu machen ist, kann so ein Seil wahrscheinlich wirklich das Beste sein." Inzwischen sind alle Taucher wieder an Land, schälen sich aus ihren schützenden Anzügen. Aber selbst in denen ist es auch nicht gerade mehr mollig warm. Da tut der glühende Grill gut. Zumal dann auch ordentlich was drauf kommt. Fisch allerdings ist es nicht, der bleibt im See.