Stadtrat Querfurt Stadtrat Querfurt: Konzept sieht keinen Platz für Lidl-Markt
Querfurt/MZ. - Die Mitglieder des Stadtrates, denen er und sein Mitarbeiter Oliver Behrens während der Ratssitzung am Donnerstagabend die Ergebnisse des von der GMA erarbeiteten Einzelhandelskonzeptes für Querfurt vortrug, blieben zumindest an diesem Abend in der Mehrheit stumm. Nur zwei oder dreimal wurde ein Fakt hinterfragt. Zuvor hatten Bauer und Behrens einige Fakten auf den Tisch gepackt, aus denen sie am Ende den oben zitierten Satz ableiteten.
So werden in einem Einzugsgebiet von rund 16 500 Einwohnern Waren auf 21 600 Quadratmetern von 134 Betrieben angeboten. Ein Viertel davon fällt auf den Lebensmittelhandel. "Damit gibt es 2 250 Quadratmeter Handelsfläche pro 1 000 Einwohner, 570 Quadratmeter davon stehen dem Lebensmittelhandel zur Verfügung. Damit liegen Sie über dem Bundesdurchschnitt. In der Innenstadt sind es 220 Quadratmeter", so Bauer. Betrachte man die Zukunft etwas genauer, so könne man damit rechnen, dass im Jahre 2010 der Umsatz im Vergleich zu 2002 um 2,8 Prozent sinken werde.
Werde der Lidl-Markt gebaut, dann müsse der einen Umsatz von 3,5 Millionen Euro pro Jahr bringen (2,5 Millionen davon für Nahrungsmittel). Damit sei eine Existenzgefährdung für den im Zentrum neu entstehenden Kondi-Markt vorauszusehen, den es dort ja bereits gab und der derzeit im Ausweichquartier untergebracht ist. Er empfahl der Stadt einen Selbstbindungsbeschluss des Stadtrates zu fassen, so wie ihn auch die Städte Halle oder Naumburg schon haben.
All das und noch weitere Zahlen und Fakten sind im vorliegenden Einzelhandelsentwicklungskonzept der Stadt niedergeschrieben. "Dieses Gutachten liegt im Bauamt der Stadt zur Einsichtnahme für alle interessierten Bürger aus", so Bürgermeister Peter Kunert (FDP).