Stadtarchiv ist umgezogen
Leuna/MZ. - Wer in alten Ordnern oder Aufzeichnungen blättern möchte, kann das sogar ohne Entgelt tun - eine gehörige Portion Zeit muss man allerdings mitbringen.
Immerhin beherbergt das Leunaer Stadtarchiv 800 laufende Meter Akten - in etwa die Strecke zwischen Industrietor (wo die Straßenbahn von der Friedrich-Ebert-Straße aus um die Ecke biegt) bis zum Haupttorplatz. Das Rathaus wäre damit längst aus allen Nähten geplatzt. Nun haben die Unterlagen an anderer Stelle ein angemessenes Domizil gefunden: Im Glasbau am Gesundheitszentrum nahe dem Haupttorplatz. Im Keller- oder ofiziell dem Sockelgeschoss wurden bisher ungenutzte Räumlichkeiten (hier befanden sich früher unter anderem Labore) so umgebaut, dass ein modernes Archiv entstand. So mussten aus Sicherheitsgründen überall Brandschutztüren eingebaut werden. Die Stadt investierte rund 72 000 Euro in das Vorhaben.
Im Stadtarchiv lagern neben historischen Akten, die etwa 100 laufende Meter Regalfläche einnehmen, verschiedene Nachlässe sowie die Akten der Verwaltung. Zu denen aus dem Leunaer Rathaus kamen noch Unterlagen der früheren Verwaltungsgemeinschaft Kötzschau hinzu. Alte Adressbücher finden sich ebenso wie eine Fotosammlung oder Unterlagen über die Entstehung der Gartenstadt, die im früheren Leuwo-Archiv lagerten. Rund 90 Prozent der Akten, so Archivar Ralf Schade, verschwinden allerdings nach zehn Jahren wieder aus dem Depot - sie landen dann im Reißwolf.
Das Stadtarchiv Leuna im Glasbau am Gesundheitszentrum, Rudolf-Breitscheidt-Straße 18. Öffnungszeiten: Montag und Mittwoch 7-15 Uhr, Dienstag 7-18 Uhr, Donnerstag 7-16 Uhr, Freitag 7-12 Uhr.
Tel: 03461 / 814959