Sole-Schwebebad Sole-Schwebebad: Jenny ist erste Muschel-Perle
Bad Dürrenberg/MZ. - Das seltene Stück steht seit drei Tagen in der sanierten einstigen Trinkhalle des Bad Dürrenberger Kurparks. Sie wird seit Juni von der Kosmetikerin Silke Thalheim als Gesundheits- und Wellnessinstitut "Sole-Spa" betrieben (die MZ berichtete). Die Muschel ist die vierte ihrer Art in Deutschland und die erste öffentlich zugängliche. Jenny ist die erste Nutzerin. Sie ist extra für die Kamera in das ihr bis dahin unbekannte Medium, eine 27-prozentige Sole, gestiegen. Nach der kurzen Eingewöhnung hört man von ihr nur noch erstaunte Töne: "Ich fühle mich wie eine Perle in der Muschel." Als "traumhaften Schwebezustand", der "total entspannend ist" beschreibt sie ihre Empfindungen.
Der Effekt, wie man ihn vom Toten Meer kennt, ist in der aufwändig hergestellten und betriebenen Muschel genau so gewollt. Stress soll ebenso abgebaut werden wie die Stressanfälligkeit. Schmerzen soll das Bad in der hoch konzentrierten Sole ebenso lindern wie das Immunsystem stärken. Und hilfreiche Wirkungen bei Migräne und Schlafstörungen sowie Angstbekämpfung sagt man dem so genannten Muschel-Floatarium nach.
Was im Prospekt beschrieben ist, kann auch Jenny so nach und nach bestätigen, obwohl alle positiven Wirkungen der erdgebundenen Schwerelosigkeit in der Muschel sich laut Betreiber erst etwa ab der dritten bis vierten Nutzung einstellen sollen. Dabei sei ein beeindruckender Effekt, dass man während des Bades sehr schnell lernen könne. Weil der Körper allmählich auf den Zustand des Babys im Mutterleib zurückgefahren werde, mit bis auf 18 bis 25 Hertz sinkender Gehirnfrequenz. Aber das muss der Interessierte wohl alles selbst erkunden.
Man muss es natürlich in der Muschel nicht so hochkarätig angehen lassen. Ein ganz normales Bad ganz in Familie in ganz normalem Wasser ist ebenso drin wie ein lauschiges mit Frau oder Freundin bei einer Flasche Sekt und Kerzenschein in achtprozentiger Sole aus dem Borlachschacht. Übrigens ist der Effekt komplett, wenn der Deckel der Muschel geschlossen, leise Musik aus den Lautsprechern rieselt und sich über den Köpfen der nördliche Sternhimmel ausbreitet.
Angst um Krankheitskeime im Wasser muss sich niemand dort machen. Die hochkonzentrierte Sole, der Kubikmeter zu 500 Euro!, wird jedem Kunden immer wieder neu in die Wanne gepumpt und anschließend mehrstufig gefiltert. So ist auch der Preis von 48 Euro für ein einstündiges Sole-Muschel-Schweben zu erklären. Aber wer auf den Geschmack gekommen ist, wird öfter schweben, und dann wird's schon wieder billiger.