Silvesterfeuerwerk Raketen und Böller für Silvester: So viel Andrang wie noch nie im Saalekreis
Seit Samstag verkaufen Händler im Saalekreis Silvester-Feuerwerk und Böller. Und der Andrang ist trotz steigender Preise enorm. Bei einem Händler standen um Mitternacht Huinderte vor der Tür!

Merseburg/MZ. - Ein kurzes Knistern beim Anzünden, dann ein schrilles Zischen des Feuerwerkskörpers, der nach wenigen Momenten mit einem lauten Knall am Himmel verpufft und die dunkle Nacht für einen kurzen Augenblick bunt und hell erstrahlen lässt. Das neue Jahr so zu begrüßen ist auf der Welt in vielen Kulturen seit jeher Tradition. Auch die Deutschen greifen tief in die Tasche, um für einen kurzen Moment König der Nacht zu werden.
Der Feuerwerksverkauf kurbelt nicht nur das Geschäft in Supermärkten, sondern auch das von lokalen Unternehmern an, die auf den Verkauf von Böller, Batterie und Co. setzen. So auch in Krumpa, wo Patrick Schröter seit vielen Jahren in dieser Branche tätig ist.
Verkauf von Raketen und Böllern für Silvester: Die Kunden stehen am Morgen Schlange
Um wie jedes Jahr auf sich aufmerksam zu machen, hat er im Ort einige Banner aufgestellt, die auf den Verkaufsstart Samstag um acht Uhr hinweisen. Doch diese hätte es gar nicht gebraucht. „Die ersten haben halb sechs geklingelt und standen kurze Zeit später vorm Laden. Das ist irre. Es waren schon immer viele, aber so viele sind noch nie gekommen“, sagt der Einzelhändler.
Einige nehmen dafür weite Wege auf sich. Auf dem Parkplatz stehen Autos mit Kennzeichen aus Magdeburg oder Thüringen. Dass dieses Jahr so ein großer Andrang auf die Silvesterknaller besteht, könne auch damit zusammenhängen, dass der Verkaufsstart auf einen Samstag fällt, so der Krumpaer. „Das ist mir die einzige Erklärung, dass dieses Jahr so viele kommen, weil die meisten am Wochenende nicht arbeiten müssen“, mutmaßt Schröter.
Damit sein Geschäft nicht überfüllt wird, stehen die Kunden davor Schlange, um das begehrte Einmaleins von Tischfeuerwerk bis zu großen Batterien zu ergattern. Zudem haben viele die Silvesterknaller schon seit Oktober nach einem Blick in seinem Lager bestellen können. „Das Angebot wurde sehr gut angenommen und schafft uns etwas mehr Luft, da manche ausschließlich zum Abholen ihrer fertiggepackten Pakete herkommen.“
Verkauf von "Bombenschmidt" in Schkopau: Kunden warten stundenlang bei Minusgraden auf Verkaufsstart
Ähnlich hektisch läuft es im Schlosshotel Schkopau ab. Dort werden zum vierten Mal Produkte des als „Bombenschmidt“ überregional bekannten Mark Schmidt aus Wettin verkauft. „Der Name zieht“, stellt Verkaufsleiter Sebastian Wegner fest.
Schon über eine Stunde vor Verkaufsbeginn harrte eine Schlange in der Morgendämmerung bei Minusgraden aus. Parallel zum Verkauf konnten Kunden Online-Bestellungen seit der ersten Novemberwoche aufgeben. „Das Angebot wurde ebenfalls sehr gut angenommen.“
Silvester 2024: Kunden kaufen vor allem Batterien
Auf den vollgefüllten Tischen und Regalen können sich Interessierte zwischen kleinem Tischfeuerwerk und großen Säcken etwas für jeden Geldbeutel aussuchen. Vor allem Batterien, die Alleskönner, wie Sebastian Wegner sagt, sind schnell vergriffen.
Am Montag öffnet Wegner abermals die Türen für Kaufwillige – aber unter Vorbehalt: „In den letzten Jahren war das Sortiment immer schnell ausverkauft. Dieses Jahr sind nochmal mehr Kunden gekommen als in den letzten Jahren.“
Probeschießen um Mitternacht: Hunderte bei Mitternachtsverkauf
Einen überwältigenden Andrang kann auch Christian Kayser verzeichnen. Der Pyrotechniker aus Spielberg veranstaltet am Samstag ab 0.01 Uhr ein Probeschießen einiger Batterien mit anschließendem Mitternachtsverkauf. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass 300 Leute nachts zu uns kommen.“
Als der Pyrotechniker am Morgen dann seinen Fachhandel öffnet, hat sich erneut eine Schlange gebildet. „Es ist ja auch schön, dass so viele an den Brauch glauben, mit Feuerwerk die bösen Geister aus dem alten Jahr zu vertreiben.“
Trotz höherer Kosten: Kunden kaufen Raketen, Betterien und Böllern in Massen
Kayser, der in seinem Fachhandel vor allem in Deutschland hergestellte Produkte verkauft, ist stets erstaunt, dass die Deutschen für das Silvesterfeuerwerk tief in ihre Tasche greifen. „Wenn die Kunden wissen, dass das Produkt aus Deutschland kommt, unterstützen sie das gerne“, sagt der Pyrotechniker.
Zwar seien die Materialkosten nicht signifikant gestiegen. Aber: „Die Versandkosten für ausländische Produkte sind in die Höhe geschossen.“ Eine große Batterie kaufen die Fachhändler für fast zehn Euro Versand mehr ein als im vergangenen Jahr.
„Das können wir nicht alles an die Kunden weitergeben und müssen den Preis etwas abfedern“, sagt Christian Kayser. Dem Ansturm auf die Silvesterknaller nach zu urteilen, scheinen den Deutschen die leicht gestiegenen Preise jedoch nichts auszumachen.
Raketen schwer zu bekommen: Händler rechnen vor Silvester mit "ausverkauft"
Laut Patrick Schröter kommen vor allem Böller und Batterien sehr gut an. Hingegen sei es schwieriger für Einzelhändler, an Raketen zu kommen. „Durch neue EU-Richtlinien werden die Speditionskosten immer teurer, da Feuerwerk ja Gefahrengut ist. Somit werden Raketen weniger produziert“, sagt er, der den Großteil seiner Ware aus Polen und Tschechien bezieht.
Für alle, die den Trubel zum Verkaufsstart umgehen wollten, hat Patrick Schröter auch am Montag und Dienstag noch geöffnet - wenn bis dahin nicht alles vergriffen ist.