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Schwan «Fridolin» ist ein Luckenauer

Von Gerhardt Grulke 01.04.2005, 17:58

Großkayna/MZ. - Nun wissen wir es: Höcherschwan "Fridolin" aus Großkayna ist ein Luckenauer.

Das lässt sich zumindest vermuten, denn bei diesem kleinen Ort in der Nähe von Zeitz (Burgenlandkreis) gibt es renaturierte Braunkohlenabbaustätten, die seit Jahrzehnten schon, mit Wasser gefüllt, zu wahren Naturoasen geworden sind. Und just in Luckenau nämlich, so hatte es der Merseburger Naturschützer Arnulf Ryssel schwarz auf weiß aus der "Beringungszentrale Hiddensee" bekommen, wurde er als Fängling, so nennen die Ornithologen Altvögel, beringt. Das war exakt am 27. Juli 2001.

"Der Höckerschwan muss dann in Richtung Weißenfels geflogen sein, denn dort wurde sowohl im Januar als auch im Dezember 2002 sein in Luckenau aufgesteckter Ring abgelesen. Seinen Einstand im Großkaynaer See hatte er 2003 / 2004 genommen, wie es auch Augenzeugen bestätigten", so der Naturschützer gegenüber der MZ.

Unmittelbar nachdem er vom futterzahmen Schwan in Großkayna erfahren hatte, hielt es ihn nicht mehr in Merseburg. Er machte sich auf die Pirsch. Ganz vorsichtig robbte er sich an den gefiederten Burschen mit dem schlanken Hals heran und versuchte, die Daten auf dem Ring zu erkennen.

Furcht habe er dabei keine gehabt, da er ja von der Eigenart des Tieres gehört hatte, sich gern von Menschen mit Futterbissen verwöhnen zu lassen. "Die Beringungszentrale in Hiddensee freut sich über jede Nachricht von derartigen Tieren mit solchen Verhaltensweisen" so Ryssel. Schwan "Fridolin" aus Großkayna will er deshalb gern noch weiter im Auge behalten.