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Schleppertreffen in Delitz am Berge Schleppertreffen in Delitz am Berge: Dieses besondere Tuckern

Von regina retzlaff 15.05.2013, 17:26
In Reih und Glied waren die Schlepper auf dem alten Sportplatz Delitz am Berge aufgestellt.
In Reih und Glied waren die Schlepper auf dem alten Sportplatz Delitz am Berge aufgestellt. MZ Lizenz

Delitz am berge/MZ - Dieses Tuckern geht einem durch Mark und Bein. Es hat fast etwas Unheimliches. Und doch kann es viele Leute faszinieren, wenn ein alter Lanz-Bulldog angelassen wird. Und beim 2. Schleppertreffen in Delitz am Berge tuckerten einige solcher Oldtimer fröhlich um die Wette.

Als das Treffen im vergangenen Jahr zum ersten Mal über die Bühne ging, war es noch eine lose Interessengemeinschaft, die es organisierte und auf dem alten Sportplatz durchführte. In diesem Jahr steht dahinter ein Verein. „Wir haben uns in diesem Jahr gegründet“, erzählt der 30-jährige Autolackierer und Vereinschef Jan Rümmler, der selber von sich behauptet, eine Treckermacke zu haben. „So wie eigentlich alle 22 Vereinsmitglieder“, schmunzelt er. Und die sind alle so um die 30. Dennoch haben sie ihr Herz verloren an alte Maschinen. „Wir leben hier auf dem Dorf, da macht es doch Sinn, sich auch mit einem landwirtschaftlichen Thema zu befassen. Außerdem machen Trecker Krach, und das fetzt“, sagt der junge Vereinschef, der selber einen Traktor der Marke Deutz aus dem Jahre 1959 und einen „Hela“ (Hermann Lanz) von 1972 aufgebaut hat.

Die beiden Schmuckstücke standen beim Schleppertreffen dann auch in der Reihe von insgesamt 66 Fahrzeugen der unterschiedlichsten Art. Rasenmähertrecker gehörten dazu, alte Lanz-Bulldogs, Traktoren aus DDR-Zeiten, ein riesiger Raketen-Schlepper. Sogar ein alter Bus und ein Pkw der Marke „Wolga“ fanden sich auf dem Platz. Den weitesten Anreiseweg auf eigener Achse zum Treffen in Delitz hatte ein Teilnehmer aus Schkeuditz hinter sich gebracht. 45 Kilometer rollte er gemächlich übers Land. Siegmund Mader aus dem Vogtland indes brachte sein Schmuckstück, einen Mc Cormick aus dem Jahre 1959, auf dem Hänger mit. Er ist der Schwiegervater des Vereinschefs, der per Mikrofon die Gäste des Treffens über den Platz dirigierte und viele Informationen „verkaufte“.

Mit dem Erbauer des wohl ungewöhnlichsten Gefährtes kamen viele Besucher ins Gespräch. Der 39-jährige Delitzer Alexander Kubis, seines Zeichens Schweißer, der, wie er selber sagt als Techniker in der Lebensmittelbranche tätig und kein Vereinsmitglied ist, hat 2006 eine Motorschubkarre gebaut. Die fährt mit einem Zylinder und sechs PS ausgerüstet im Alltag bei seinen Eltern auf dem Hanggrundstück. „Sie fährt und zieht bis zu 200 Kilo“, erklärte er den interessierten Leuten. Extra für die Ausfahrt beim Schleppertreffen hatte er einen Sitz für sich selber angeschweißt und in der Karre eine Mitfahrgelegenheit drapiert.

Heidi Mader hat in der Motorschubkarre von Alexander Kubis Platz genommen.
Heidi Mader hat in der Motorschubkarre von Alexander Kubis Platz genommen.
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