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Sanierung in Bad Lauchstädt  Sanierung in Bad Lauchstädt : Geldregen für Goethe-Theater

Von Michael Bertram 11.07.2016, 15:06
Das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt hat sich eine Großbaustelle verwandelt. Wegen der Staubbelastung ruht derzeit auch der Spielbetrieb.
Das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt hat sich eine Großbaustelle verwandelt. Wegen der Staubbelastung ruht derzeit auch der Spielbetrieb. Peter Wölk

Bad Lauchstädt - Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Beim Goethe-Theater in Bad Lauchstädt können es allerdings auch gleich einmal komplette Tür- und Fensterrahmen sein. Die haben die Mitarbeiter der Tischlerei Hempel aus Roßla (Kreis Mansfeld-Südharz) am Montag schon nach wenigen Stunden aus den Angeln gehoben und zum Abtransport bereitgestellt. In der Werkstatt des Fachbetriebs sollen die historischen Portale möglichst derartig aufgearbeitet werden, dass sie statt neuer sogar noch historischer wirken.

Unterbrechung des Spielbetriebs

Mit der Unterstützung vieler Hände, die seit dieser Woche mit anpacken, geht die umfassende Sanierung des maroden Goethe-Theaters auf die nächste Etappe. Und dafür haben die Verantwortlichen sogar eine Unterbrechung des Spielbetriebs in Kauf genommen, die auch die Verschiebung einzelner Programmpunkte zum Teil bis ins nächste Jahr erforderte.

„In einem sichtbaren Bereich gehen die Fassadensanierung und die Putzarbeiten weiter“, erklärt Ute Boebel von den Historischen Kuranlagen den schweren, wenn auch notwendigen Entschluss. „Diese Arbeiten sind mit einer Staubbelastung verbunden, die einen parallelen Spielbetrieb nicht möglich macht.“

Zweite Halbzeit soll bespielt werden

Und so war Theatermeister Hans-Jürgen Arndt schon fleißig, verhüllte sämtliche Sitzbänke im Zuschauerraum mit einer dicken Folie, bevor die Handwerker anrückten. Diese packten schließlich mit an, als es darum ging, auch die Galerie- und Logenplätze zu beräumen. Der unmittelbare Baubereich kurz vor der Bühne wurde zudem mit Schutzfolien vom Rest des Theatersaals getrennt, um den Dreck in Grenzen zu halten.

Bereits Ende August sollen die Arbeiten soweit abgeschlossen sein, dass der Theatersommer in seine zweite Halbzeit gehen kann. „Dann muss alles stehen, schließlich laufen am 22. August schon wieder die ersten Proben“, betont Ute Boebel, die sich zudem auch schon auf das große Festspiel der deutschen Sprache freut, das ab 16. September im Theater gastiert.

Einzigartige Zeltleinwand-Decke

Mehrere Millionen Euro fließen nicht nur in die Sanierung des maroden Goethe-Theaters, sondern in das gesamte Gebäudeensemble der Historischen Kuranlagen, zu der die Spielstätte bekanntlich gehört, wie es hieß. Darüber hinaus übergab die Hermann-Reemtsma-Stiftung am vergangenen Wochenende eine Zuwendung von mehr als einer Million Euro für die Sanierung des Theaters. In diesem sollen mit der Spende jedoch nicht etwa Türklinken vergoldet, sondern die einzigartige Zeltleinwand-Decke restauriert werden. Die in den 60er-Jahren zuletzt angefasste Decke benötigt eine Säuberung und einen neuen Anstrich. Ob die Arbeiten auch noch in diesem Jahr erfolgen können, war zunächst unklar. (mz)

Alle packen mit an, als die Sitzmöbel in Sicherheit gebracht werden müssen.
Alle packen mit an, als die Sitzmöbel in Sicherheit gebracht werden müssen.
Peter Wölk