Saalekreis Saalekreis: Drei Zwölfjährige auf dem Metal-Olymp
QUERFURT/WACKEN/MZ. - Das Zelt war voll, mindestens 2 500 Besucher haben mitgerockt und mitgegrölt. Und das, obwohl es sich nicht um Superstars handelte. Noch nicht. Denn diese drei Buchstaben sollte man sich merken, wenn man Heavy-Metal-Musik mag: Franz, (Der) Johannes und Jan stecken hinter dem Bandnamen F.D.J. - drei Zwölfjährige aus Querfurt, die zusammen in der 2009 gegründeten Gruppe spielen. Sie haben etwas geschafft, worum sie so einige Bands dieser Musikrichtung und überhaupt der Branche beneiden dürften: Sie haben auf dem Wacken Open Air gespielt, dem nach Veranstalterangaben weltgrößten Heavy-Metal-Festival! 75 000, auch ausländische, Gäste haben dort vergangenes Wochenende gefeiert.
"Für die Uhrzeit, Freitagvormittag um 11 Uhr, war das eine super Resonanz. Während des Konzertes wurden es immer mehr Leute", sagt Kai Schirotzek noch immer beeindruckt. Er ist hobbymäßig der Manager von F.D.J. und Vater des "F", nämlich Franz. "Die Jungs waren voll happy, es war ein richtig schöner Auftritt und auch das Drumherum war klasse", sucht Schirotzek nach Worten, um das Erlebte zu beschreiben. Sie hätten sich schon wie Stars gefühlt, sagt er lachend, denn es gab spezielle Armbändchen und Sonderkarten. Die drei Jungs seien damit fast überall hingekommen. "Beim Einchecken haben wir neben dem Sänger der Band Sepultura gestanden, Fernsehkoch Tim Mälzer wohnte neben unserem Zelt", erzählt Schirotzek. Mit dem Wetter hätten sie Glück gehabt, es habe nur wenige Schauer gegeben und am Freitagnachmittag, vor den richtigen Regengüssen, sei man wegen gebuchter Urlaube schon wieder abgereist. "Unser Aufenthalt war eindeutig zu kurz", sagt der "Manager" und Fan dieser Musikrichtung mit einer Mischung aus Bedauern und Euphorie. Auch die anderen mitgereisten Eltern seien begeistert gewesen, die Jungs sowieso.
Ob Bassist Jan, Schlagzeuger Johannes und Sänger und Gitarrist Franz im nächsten Jahr vielleicht wieder in Wacken spielen werden, sei völlig offen. "Wir haben noch kein Feedback bekommen und auch noch keine Einladung", dämpft Schirotzek aufkeimende Erwartungen. So ganz abwegig ist es aber nicht, denn immerhin war auch der jetzige Auftritt mehr oder weniger zufällig zustande gekommen. Kai Schirotzek hatte eine DVD vergangener Auftritte zusammengestellt und an die Organisatoren des Wacken Open Air geschickt. Gerade einmal zwei Tage später, erhielten die Schüler des Querfurter Gymnasiums die Einladung, in Wacken zu spielen. Bei der abschließenden Probe vergangene Woche waren sie noch ganz cool und entspannt, haben aber schließlich auch vorher schon mal vor 4 000 Leuten gespielt. Die nächsten Auftritte stehen auch schon fest. Jan, Johannes und Franz spielen auf der Eisleber Wiese und zur "LE Fightnight".