Rischmühlenhalle Rischmühlenhalle Merseburg: Warum Tribünen bleiben, aber nicht mehr genutzt werden dürfen

Merseburg - Das Problemkind Rischmühlenhalle beschäftigt Kreis und Stadt Merseburg weiter. Während die Frage eines möglichen Verkaufs in der Schwebe ist, will die Kreisverwaltung nun mit dringend nötigen Reparaturen beginnen und gab im jüngsten Bildungsausschuss bekannt, dass der Hallenboden erneuert werden soll, allerdings nur der.
Die teils nicht mehr nutzbaren alten Tribünen sollen nicht nur bleiben, sie sollen nach den Arbeiten am Boden wieder eingebaut werden und überhaupt nicht mehr nutzbar sein. Große Veranstaltungen müssten dann wohl ohne Zuschauer auskommen. Wie so häufig wird die Entscheidung mit hohen Kosten begründet.
Rischmühlenhalle Merseburg: Eine der Tribünen kann nur mit Gewalt manuell bewegt werden
Dass der Hallenboden beschädigt ist und ausgetauscht werden muss, ist seit Jahren bekannt. Eine der Tribünen kann ebenfalls nicht mehr automatisch ausgefahren und nur mit Gewalt manuell bewegt werden. Die Kosten, um Boden und Tribünen zu ersetzen, seien so hoch, dass bereits ein Förderantrag für die etwa 500.000 Euro teuren Arbeiten abgelehnt wurde. Darüber hinaus habe sich die Stadt Merseburg in früheren Diskussionen nicht in der Lage gesehen, ihren Anteil zu stemmen.
Die im Jahr 2000 eröffnete Rischmühlenhalle wird mittlerweile zu gleichen Teilen von Kreis und Stadt betrieben. Reparaturkosten würden sich dementsprechend auf beide Partner verteilen. Laut einem Beschluss habe der Kreis für die Stadt Merseburg in Vorkasse gehen wollen. Doch ohne Fördermittel war das Projekt auf Eis gelegt. Nun will die Kreisverwaltung einen neuen Anlauf starten.
Rischmühlenhalle Merseburg: Sanierung des Bodens soll 295.000 Euro kosten
„Der Landkreis benötigt für die Sicherstellung des Schulsports die Tribünen nicht. Aus diesem Grund und aus der Erfahrung mit dem ersten Antrag stellt er nun den Antrag für den Hallenboden“, sagt Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch. Erste Schätzungen zeigen, dass die Sanierung des Bodens 295.000 Euro kosten würde.
Annett Hellwig, zuständige Amtsleiterin beim Kreis, erklärt, dass die Tribünen und der Boden ausgebaut, der Belag erneuert und dann die alten Tribünen wieder eingebaut würden. „Sie dienen dem Prallschutz und müssen wieder rein. Sie dürfen dann aber nicht mehr auf dem neuen Boden ausgezogen werden.“ Sie würden, weil sie selbst beschädigt sind, Schäden am Boden hinterlassen.
Rischmühlenhalle Merseburg: Veranstaltungen aller Art möglich
Was nach der Erneuerung des Bodens aus großen Sportveranstaltungen wird, bei denen die Zuschauer auf den Tribünen sitzen, ist bislang unklar. Aus Sicht des Kreises „sind mit der Erneuerung des Hallenbodens Veranstaltungen aller Art möglich“. Nur eben ohne die Nutzung der Tribünen.
Der Kreis benötigt die Halle ausschließlich, um den Schulsport für das Herder-Gymnasium abzusichern. Für ihn ist dies eine Pflichtaufgabe. Die Stadt Merseburg nutzt die Halle für Vereinssport und Veranstaltungen - eine freiwillige Aufgabe. Daher sieht sich der Kreis für die Tribünen nicht zuständig. (mz)