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Rettungsdienst im östlichen Saalekreis Rettungsdienst im östlichen Saalekreis: Ab Neujahr rettet nun doch der ASB

Von Dirk Skrzypczak 30.12.2014, 18:23
Der ASB Halle stellte Mitarbeitern des Landkreises am Dienstag die neuen Rettungswagen für den Bereich Bad Dürrenberg/Leuna vor.
Der ASB Halle stellte Mitarbeitern des Landkreises am Dienstag die neuen Rettungswagen für den Bereich Bad Dürrenberg/Leuna vor. Peter Wölk Lizenz

Merseburg - Die Erleichterung der Ambulance GmbH aus Merseburg währte nur eine Woche. Am Dienstagnachmittag hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Magdeburg einen vorläufigen Schlussstrich in der Schlacht um den Rettungsdienst in Bad Dürrenberg und Leuna gezogen.

Das Verfahren zur Neuvergabe des Rettungsdienstes im Altkreis „MQ“ vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2021 hatte der Kreis vor einem Jahr in Gang gesetzt, mit drei Losen: Querfurt, Merseburg und Bad Dürrenberg. Bewertet wurden die Leistungsfähigkeit und das finanzielle Angebot der Bewerber. Der DRK-Kreisverband setzte sich in Querfurt und Merseburg durch, der ASB in Bad Dürrenberg. Gegen diese Entscheidung wehrt sich die unterlegene Ambulance GmbH. Sie macht unter anderem Verfahrensfehler geltend, weil der Kreistag ihrer Meinung nach zu spät eingeschaltet worden ist.

Das OVG gab der Beschwerde des Landkreises statt und hob eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Halle vom 23. Dezember pro Ambulance auf. Damit wird der Arbeiter-Samariter-Bund Halle-Bitterfeld ab 1. Januar, 0 Uhr, den Rettungsdienst im östlichen Saalekreis fahren. Und daran dürfte sich zunächst nichts ändern, denn das Gericht hat keine weitere Beschwerde zugelassen.

Gute Zusammenarbeit mit Merseburger Unternehmen

„Es ist das gute Recht der Ambulance gewesen, die rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Aber natürlich sind wir als Landkreis mit dem Richterspruch zufrieden“, sagte Jörg Heinze, Ordnungsamtsleiter der Kreisverwaltung, der MZ. Man habe mit dem privaten Unternehmen aus Merseburg gut zusammengearbeitet, „aber letztlich hat sich im Verfahren aus unserer Sicht der ASB durchgesetzt“, so Heinze.

Entscheidung als Nackenschlag

ASB-Geschäftsführer Maik Scharf war am Dienstag extra nach Merseburg gekommen, um den Landkreis die beiden neuen Rettungswagen für die Wachen in Günthersdorf (Landstraße) und Bad Dürrenberg (Lutherstraße) vorzustellen. „Damit wollten wir noch einmal klarmachen, dass wir gerüstet sind. Die Dienstpläne stehen, das Personal ist vorbereitet. Wir fangen Neujahr an“, sagte Scharf. Für Ambulance-Geschäftsführer Stephan Quandt, der vor einer Woche noch zuversichtlich klang, bedeutete die Entscheidung des OVG einen Nackenschlag. „Das war es jetzt wohl“, meinte er. Als letzte Hoffnung bleibt jetzt nur noch der eigentliche Prozess vor dem Verwaltungsgericht, in dem die Ambulance das Vergabeverfahren an sich angreift.

Unterdessen hofft ASB-Chef Schwarz, dass er nun doch noch Mitarbeiter der Ambulance für den Rettungsdienst im Teilbereich Bad Dürrenberg/Leuna übernehmen kann. 19 Rettungsassistenten und -sanitäter waren hier für die Ambulance unterwegs, um Menschen zu helfen. „Wir sind bei unseren Neueinstellungen ganz bewusst zurückhaltend gewesen, weil wir an diesen Fachkräften interessiert sind“, so Scharf. Wann die Angebotsfrist des ASB ausläuft, wollte der Geschäftsführer nicht sagen.

Unterdessen hat der Landkreis keine Zweifel, dass der ASB gut starten wird. „Wir haben von den Rettungswachen bis zum Personal alles geprüft und sehen da keine Probleme“, sagte Heinze. (mz)