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Pläne in Bad Lauchstädt Pläne in Bad Lauchstädt: Ein neues Hospiz auf dem Heilbrunnen-Areal?

Von Michael Bertram 15.12.2015, 19:27
Elisabeth Wölbling zeigte erste Entwürfe für das Hospiz.
Elisabeth Wölbling zeigte erste Entwürfe für das Hospiz. Peter Wölk Lizenz

Bad Lauchstädt - Paukenschlag in Bad Lauchstädt: Wie es scheint, könnte es auf dem Gelände des früheren Heil- und Mineralbrunnens in der Goethestadt nach jahrelangem Stillstand schon bald vorangehen. Allerdings nicht wie geplant mit dem Bau eines privaten Behandlungszentrums für psychosomatische Erkrankungen, sondern mit der Errichtung eines Hospizes.

Bei einem Unterstützer-Treffen für die vom Ambulanten Palliativzentrum Saalekreis seit einigen Monaten geplante Einrichtung überbrachte Christian Runkel, CDU-Bürgermeister in Bad Lauchstädt und Vorsitzender des Fördervereins des Hospizes „Hoffnungsland“, die überraschende Nachricht, dass die Stadt mit dem Klinik-Investor erste Gespräche über eine anderweitige Nutzung des Areals geführt habe. Dieser hätte sich durchaus aufgeschlossen gezeigt, wie Runkel sagte.

Hintergrund sind die ins Stocken geratenen Pläne des Sigma-Zentrums, das die frühere Produktionsstätte vor mehr als zwei Jahren für eine nicht genannte Summe gekauft hatte. Der Investor aus Baden-Württemberg wollte an der Stelle ein Gesundheitszentrum errichten, in dem unter anderem Burnout-Patienten behandelt werden sollten. Die zunächst veranschlagten Kosten von gut zwölf Millionen Euro lassen sich bislang allerdings nicht stemmen, weshalb nun ein Umdenken einsetzen könnte.

„Die entscheidende Frage ist jetzt, was uns das kosten würde“, sagte Runkel. Denn mit dem alten Fabrikgelände hat der Investor ein Grundstück in guter Lage zu bieten. Und für die bereits in Auftrag gegebenen Planungen für die Klinik dürfte er schon eine Stange Geld ausgegeben haben.

Ausreichend Platz

„Es wäre natürlich ideal, das Hospiz dort errichten zu können“, sagte Runkel. Zum einen bietet die Fläche ausreichend Platz, zum anderen ist die Nähe zum Kurpark attraktiv. Bislang hatte der Bürgermeister dafür geworben, für das Hospiz ein kommunales Grundstück in der Schillerstraße zur Verfügung zu stellen. Wie erste Entwürfe jetzt aber zeigen, wäre der Platz dort mehr als begrenzt.

Vorgesehen ist eine Einrichtung mit zwölf Betten, in der todkranke Menschen aus dem gesamten Süden Sachsen-Anhalts betreut werden sollen. Der Bedarf dafür ist groß. Die nächsten Hospize in der Region befinden sich in Halle, Leipzig und Erfurt. Zum Teil müssen Betroffene mit einem Platz auf der Warteliste vorliebnehmen.

„Wir wollen lange Flure und weiße Wände, die an ein Krankenhaus erinnern, vermeiden“, erklärt Elisabeth Wölbling vom Ambulanten Palliativzentrum Saalekreis, das den Bau vorantreibt. Stattdessen soll es viel Glas geben, zudem soll das Hospiz offen gestaltet werden. „Wir wollen die Patienten nicht abschirmen“, sagte Wölbling. Sie sollten auch in den letzten Wochen ihres Lebens Teil der Gesellschaft bleiben. Gut zweieinhalb Millionen Euro soll das Hospiz kosten. Nun hängt alles von den Gesprächen mit dem Sigma-Zentrum ab, wann und wo es gebaut wird.