Offener Kanal Merseburg gibt Tipps Offener Kanal Merseburg gibt Tipps: Wie umgehen mit Internet und sozialen Netzwerken?

Merseburg - Verstärkung für den Jugendmedienschutz beim Offenen Kanal (OK) Merseburg-Querfurt: Nachdem vor etwa zehn Jahren Marco Geßner der erste Jugendmedienschutzbeauftragte im Saalekreis war und später Lorenz Schill (36) dazustieß, gehört nun auch Annabelle Marwinski (24) zum Team. Die drei haben alle mal Kultur- und Medienpädagogik an der Hochschule Merseburg studiert und geben ihr Wissen rund um das Thema Medien und über den Umgang damit an Schüler, aber auch Lehrer und Eltern weiter.
„Wenn es um Technik geht, können Kinder und Eltern die Technik oft gleich gut bedienen, haben aber wenig Ahnung, welche Algorithmen da im Hintergrund ablaufen“, sagt Marco Geßner. Lehrer seien häufig überfordert. Deshalb biete der OK nicht nur Projektunterricht für Schüler, sondern auch den klassischen Elternabend und Fortbildungen für Lehrer an.
„Cyber-Mobbing“ oder „Basiswissen WhatsApp“
Das sei nicht unwichtig, da bereits in den meisten 4. Klassen drei Viertel der Kinder ein Smartphone haben und das natürlich auch intensiv nutzen. Deshalb gehe es schon ab Klasse vier um das Thema „Cyber-Mobbing“ oder „Basiswissen WhatsApp“.
„Viele Klassen kommunizieren über dieses Netzwerk, teilen sich Hausaufgaben mit, oder dass eine Stunde ausfällt - da muss man zum Beispiel wissen, dass man hier keine Sinnlosnachrichten verschicken sollte“, sagt Lorenz Schill. In einer 9. Klasse habe er beispielsweise mal gefragt, wieviele Nachrichten die Schüler so bekämen. „Der Spitzenreiter war ein Schüler mit 9.000 Nachrichten pro Tag. Die meisten wahrscheinlich sinnfrei.“
Anonymität im Internet, Bilderrechte oder die Schattenseiten des Netzes
Weitere Angebote des OK sind Informationen zur Anonymität im Internet, Bilderrechte oder die Schattenseiten des Netzes wie Mobbing, Grooming (die gezielte Anbahnung sexueller Kontakte in Missbrauchsabsicht) oder Hate Speech (Hassrede zur Verunglimpfung bestimmter Personen). Geßner, Schill und Marwinski bieten aber auch Projekte zum Thema Werbung, Computerspiele oder dem Erkennen von Fake News an. Die Angebote sind übrigens kostenfrei.
„Jede Klasse sollte das am besten einmal pro Jahr nutzen“, meint Marco Geßner. Allerdings kann es schon mal Wartezeiten von bis zu zwei Monaten geben, wenn man einen Wunschtermin hat - da hilft rechtzeitiges Anfragen. Dass es das Dreierteam gibt, liegt daran, dass das Jugendamt des Saalekreises in diesem Jahr zusätzliches Geld für die Verbesserung der Medienkompetenz zur Verfügung stellt. „Das ist dem Amt sehr hoch anzurechnen“, meint Lorenz Schill. „Denn das Thema Medien wird immer wichtiger.“
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