Neubau Trea Leuna Neubau Trea Leuna: Riesenkessel für Müll-Sud
Leuna/MZ. - Nach rund acht Monaten emsigen Bauens lassen sich die Konturen der künftigen Müllverbrennungsanlage in Leuna schon gut erkennen. Der mächtige Bunker, der 10 000 Kubikmeter Müll fassen kann, ist fast fertig. Das Fundament für den 80 Meter hohen Schornstein steht, das Kesselhaus wächst von Tag zu Tag. Inzwischen sind auch die etwa 33 Meter hohen Stützen, an denen der Riesenkessel aufgehängt wird, eingepasst worden. Ein kniffliger Balanceakt für den Kranfahrer und die Monteure.
"Der Kessel ist das Herzstück unserer Anlage", erklärt Heinz Keller, Sprecher der Thermischen Restabfallbehandlungs- und Energierverwertungsanlage (Trea) Leuna, einem Unternehmen der MVV Mannheim. Dort liege schließlich das energetische Potential für die beiden Produkte Dampf und Strom. 25 Tonnen Müll werden hier einmal pro Stunde verbrannt. Die Befüllung erfolgt rund um die Uhr.
Gezündet wird im Kessel übrigens nur einmal, Energie von außen ist nicht nötig. "Wenn es einmal in Brand gesetzt wurde, brennt es", unterstreicht Keller. Der Restmüll habe schließlich einen Brennwert vergleichbar der heimischen Braunkohle. Die Abluft geht über eine vierstufige Rauchgasreinigung in den Schornstein.
Im Oktober, schätzt Keller, kommt der Riesenkessel, dessen Einzelteile von einem Kölner Unternehmen gefertigt werden, an und wird hier vor Ort zusammengebaut. "Wir liegen voll im Zeitplan", registriert er zufrieden. Gegenwärtig arbeiten rund 60 Männer aus verschiedenen Firmen - den Auftrag teilen sich fünf Unternehmen - auf der Baustelle. Zuwachs kommt ab August, wenn der Bau des Turbinenhauses beginnt. In der letzten, heißen Phase vor der Fertigstellung rechnet er mit etwa 200 Beschäftigten hier.
Wer zur künftigen Besatzung der Trea gehört, steht im Grunde jetzt bereits fest. In der Anlage werden 30 Mitarbeiter beschäftigt sein, 25 unmittelbar in der Produktion. "Im August beginnen wir mit der gezielten Ausbildung", blickt Keller nach vorn. Sechs Monate holen sich dann bislang arbeitslose beziehungsweise von Entlassung bedrohte Fachkräfte aus der Region das Rüstzeug für ihren neuen Job.