Mutter Renata sucht Hilfe für kleine Allessa
Braunsbedra/MZ. - Allessandra, wie ihr vollständiger Name lautet, kam als Frühchen zur Welt, mit einem Gewicht von 1025 Gramm und einer Größe von 38 Zentimetern. Zwei Monate lag sie im Merseburger Klinikum auf der Frühchenstation, nahm zu und entwickelte sich gut. Doch zu Hause in Braunsbedra spürte ihre Mutter bald, dass da irgendetwas nicht stimmte. Das kleine Mädchen war anders als ihre beiden größeren Brüder (8 und 12). "Sie lag einfach so da, hat sich kaum bewegt", erzählt Frau Jügler. Ärzte, die sie darauf hinwies, versuchten zu beruhigen: Das würde schon noch. . . Sie blieb skeptisch, versuchte es mit sanfter Gymnastik. Ihre Tochter sagte zwar mit acht Monaten zum ersten Mal "Mama", sich drehen, krabbeln oder aufrichten konnte sie aber nicht. Dank des hartnäckigen Bohrens der Mutter wurde Allessa im Alter von einem Jahr gründlich untersucht. Nach dem MRT stellten die Mediziner eine Gehirnatrophie fest.
"Es wurde alles getestet", denkt Renata Jügler zurück - und zahlreiche Ursachen, darunter Stoffwechselerkrankungen, ausgeschlossen. In ihrer geistigen Entwicklung ist die Kleine weit, versteht alles und spricht viel, doch bis heute kann sie nicht allein sitzen oder laufen. "Sie will, aber der Körper macht nicht mit", seufzt die Mama. Die Ärzte haben bisher keine Erklärung gefunden.
Im vergangenen Jahr erhielt Allessa in einer Klinik bei Potsdam eine dreimonatige Therapie. Ihre Krankenkasse, die Barmer, habe sie sehr unterstützt, lobt Frau Jügler. Dort erlebte sie, wie gut der Kleinen die teilweise ausgefallenen Behandlungen taten. Das möchte sie nun zu Hause fortsetzen. Sie hat sich umgehört und bei der Bad Lauchstädter Ergotherapeutin Diana Lelewel ein passendes Angebot gefunden. Seit November fährt sie einmal in der Woche zur Reittherapie nach Merseburg in die Halle des Vereins Hubertus. Auf dem Rücken von Garry, gestützt von der Therapeutin, fühlt sich Allessa wohl. "Sie ist viel lockerer geworden, die Beine krampften nicht mehr so", hat Renata Jügler beobachtet und freut sich darüber.
Weil die Kasse Tiertherapien nicht bezahlen darf, kommt sie selbst dafür auf: 20 Minuten kosten 20 Euro. Das fällt der 35-Jährigen Hartz-IV-Empfängerin sehr schwer, zumal sie allein mit den Kindern dasteht. Doch sie will alles versuchen, was nur möglich ist, um Allessa zu helfen. Dafür sucht sie nun Sponsoren und Unterstützer, die ihr zur Seite stehen. Die Reitstunde am Freitag hat ihr das Redaktionsteam der Merseburger MZ geschenkt.
Spendenkonto für Allessandra Jügler bei der Kreissparkasse Merseburg-Querfurt: Konto-Nr. 4520029754; BLZ 80050500