Muntere Feierlaune mit Hase und Igel
Schkopau/MZ. - Hier in der Hausnummer fünf hat ab sofort der Waldorfkindergarten sein Domizil. In dem einstigen Schloss-Stallgebäude, welches Jahre lang auch als Behindertenwerkstatt genutzt worden war, hat er sich eingemietet. Und hier hatten auch viele Eltern in wochenlanger Arbeit heftig mit gewerkelt, damit die Einrichtung in freier Trägerschaft rechtzeitig fertig wurde. Es ist die erste in der Gemeinde überhaupt.
Draußen nach der großen dicken Umzäunung und direkt vor der Tür zeigte sich der große Sandkasten frisch geharkt. An einer Leiter am Eingang sah man angepinnt Fotos. die das Werden durch fleißige Hände dokumentierten, und deren Pausen dazwischen. Es roch zwar immer noch nach Farbe und der große Gruppenraum wartet noch auf den Korkfußboden, doch das tat der Einweihungszeremonie keinen Abbruch. Zusätzliche Bänke wurden herein getragen und dann ging es festlich los.
Und während draußen sich das Regenwetter mit viel Wind breit machte, war es drinnen dann mucksmäuschenstill. Hier brachten Schülerinnen aus der vierten und neunten Klasse der Freien Waldorfschule vom Gut Besen nahe Ammendorf die lustige Mär von Hase und Igel und ein kleines Liederpotpourri zu Gehör. Dann gab Gudrun Haefke mit ihrem Figurentheater "Anna Sophia" aus Halle die Abenteuer des kleinen Kätzchens zum Besten und fand damit aufmerksame große und kleine Zuhörer.
"Wir haben uns sehr auf diesen Moment gefreut", sagte Diana Kaps in die Runde, eine der beiden Kindergärtnerinnen. Sie wünsche sich die "Kindereinrichtung als eine anerkannte Stätte der Begegnung und Freude" und danke bei der Eröffnung allen Helfern für ihre fleißige Arbeit, sagte sie unter den Applaus der rund 60 Gäste. Mit ihrer Kollegin Silvia Birk wird sie ab Montag die ersten neun Kinder in der Einrichtung betreuen können. Bis zum Sommer sollen es dann 23 (alle aus der Region) werden und eine Erzieherin noch als Verstärkung dazu kommen.
Insgesamt entstanden zwei Gruppenräume für die ein bis 3-Jährigen und die Älteren mit Schlafgelegenheiten und Spielecke samt Gruppentisch. Auch dabei eine kleine Küche, das Büro und die Toiletten. Alles ist mit Naturmaterialien ausgestattet. Hell und freundlich die Möbel, die aus Holz sind wie das Spielzeug. Die Puppen sind aus Stoff und Schafwolle. "Bis zuletzt haben wir gewienert und geputzt", sagt Frau Kapas, die auch weiter auf die Mitarbeit der Eltern setzt. Denn diese sollten sich einbringenund so ihre enge Verbundenheit zeigen, etwa wenn im Sommer draußen noch das große Klettergerüst entsteht. Auch der kleine Yannik Zeutschel aus Schkopau, der am Montag übrigens seinen fünften Geburtstag feiert (Glückwunsch!), wird den Kindergarten besuchen, und er sah sich vorab am Samstag schon mal um.
Seine Mutter Yvonn hatte sich zuvor mit dem Bildungskonzept der Waldorfschule vertraut gemacht und war davon angetan. Sie ist davon überzeugt, dass ihr Junge "hier wohl behütet ist und auch jederzeit gut betreut wird."