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Milchtankstellen im Saalekreis Milchtankstellen im Saalekreis: Fast direkt von der Kuh

Von Tina Schwarz 19.02.2017, 07:00
Milchautomat bei Klobikau
Milchautomat bei Klobikau Peter Wölk

Spergau - Frische Milch aus dem Automaten kommt bei den Verbrauchern so gut an, dass ein Landwirt aus Spergau nun zwei Milchtankstellen im Saalekreis aufstellen will. Auch in Weißenfels will er einen Automaten für weißes Gold installieren. Alle drei sollen Anfang März in Betrieb gehen.

„Ich war am Anfang sehr skeptisch als ich das erste Mal von den Automaten gehört habe“, sagt Siegfried Walther, Chef des Betriebs Ackerbau und Rinder aus Spergau. Aber andere Landwirte in der Region waren mit den Tankstellen für frische Milch so erfolgreich, dass er sich letztendlich auch dafür entschied: Er will nun einen Automaten bei Edeka in Merseburg-Meuschau und Weißenfels sowie im Bauerladen in Bad Dürrenberg aufstellen. Walther, der 100 Milchkühe hält, setzt angesichts des seit Jahren sinkenden Milchpreises auf die neue Vermarktung.

Milch muss nach dem Melken gekühlt und pasteurisiert werden

Doch die ist auch mit erheblichen Investition verbunden. Die Milch muss nach dem Melken gekühlt und pasteurisiert werden. Ein Kühlfahrzeug bringt sie dann zu den Milchautomaten. „Wir müssen dabei sicherstellen, dass auch beim Transport die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Das ist schon recht aufwendig“, erzählt der Landwirt. Die Milch aus den Automaten von Walther muss durch die Pasteurisierung nicht noch zusätzlich abgekocht werden.

„Unser Produkt ist damit naturbelassen. Auch der Geschmack ändert sich nicht, da unsere Milch nicht gekocht werden muss.“ Das Futter für die Tiere stellt Walther selbst her. „Wir verzichten dabei auf genetische veränderte Pflanzen.“ Neben den Milchtankstellen sollen Automaten stehen, in denen wiederverwendbare Flaschen gekauft werden können.

Milchtankstellen im Saalekreis: Man kann sich aber auch sein eigenes Gefäß mitbringen

„Man kann sich aber auch sein eigenes Gefäß mitbringen“, erklärt Walther. Zwischen einem und einem halben Liter Milch kann man sich an seinem Automaten entscheiden. „Vom Preis unterscheidet sich unsere Milch nicht von den Markenprodukten im Supermarkt. Unsere ist aber frischer als die im Regal.“

Jeden Tag wird der Automat mit neuer Milch befüllt, die in den frühen Morgenstunden auf dem Hof in Spergau gemolken wurde. Milch, die nicht verkauft wurde, wird aber nicht entsorgt. „Unsere Kälber werden dann damit gefüttert“, erklärt der Landwirt. Auch bei dem Automaten bei Klobikau läuft es gut. Im Vorjahr wurde hier die Milchtankstelle in Betrieb genommen. „Wir können uns nicht beschweren“, sagt Michaela Weber. Aufgrund der großen Nachfrage planen auch die Webers einen zweiten Automaten. (mz)