Merseburgs Rathaus-Chef kann zur Gebäudewirtschaft wechseln

Merseburg/MZ - Zunächst gab es eine heftige Diskussion über das Wie. Da man es ja schon habe in der MZ lesen können, schlage er vor, das Thema und den Tagesordnungspunkt im öffentlichen Teil der Sitzung zu behandeln, sagte Stadtratsvorsitzender Roland Striegel (Fraktion SPD/Grüne). „Die Person, um die es geht, hat sich ja auch schon selbst geäußert.“

Es sollte bei dem Punkt um die Frage gehen, ob Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) ab Mitte kommenden Jahres zum ordentlichen Geschäftsführer der Merseburger Gebäudewirtschaft bestellt werden soll. Marcus Turré (SPD) stimmte einer öffentlichen Diskussion zu. Michael Finger (Linke) erinnerte den Vorsitzenden daran, dass Personalangelegenheiten grundsätzlich in den nichtöffentlichen Teil gehören.

So wurde es dann auch gehandhabt und dort in Abwesenheit des OB diskutiert und beschlossen. Nach MZ-Informationen hat die Mehrzahl der Stadträte sich für Bühligen als künftigen Geschäftsführer der Gebäudewirtschaft ausgesprochen und damit auch gegen eine weitere Amtszeit als OB von Merseburg. Dieser Passus ist Teil der Beschlussvorlage.

Bühligen soll nach dem Willen der Stadträte nicht nur Geschäftsführer der Gebäudewirtschaft werden, sondern auch zeitlich befristet zweiter Geschäftsführer der Merseburger Wasser und Service GmbH, die sich ab 2023 um die Trinkwasserversorgung in der Stadt kümmern soll. Stadträte begründeten ihre Entscheidung gegenüber der MZ mit der Kompetenz, die Bühligen als Jurist für den Posten bei der Gebäudewirtschaft mitbringe. Zudem habe er sich als Mitglied des Aufsichtsrates der Midewa seit Jahren mit dem Trinkwasserthema beschäftigt und kenne sich aus.