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Merseburger Orgeltage  Merseburger Orgeltage : Gibt es erstmals Picknick im Dom?

Von Undine Freyberg 04.09.2020, 11:30
Domorganist Michael Schönheit (li.) und Hans-Hubert Werner freuen sich auf ein besonderes Jubiläum zu Ehren der Ladegastorgel
Domorganist Michael Schönheit (li.) und Hans-Hubert Werner freuen sich auf ein besonderes Jubiläum zu Ehren der Ladegastorgel Undine Freyberg

Merseburg - „Ich denke, dass das ein ganz großes Ding werden kann“, meint Michael Schönheit, lächelt und nickt. Aber vor allem ist der Domorganist froh, dass die Merseburger Orgeltage überhaupt stattfinden werden. „Denn die 50. kann man nicht einfach ins nächste Jahr verschieben.“

Sie haben lange getüftelt, wie sie den Forderungen nach ausreichend Abstand nachkommen können. „Im Mai sind wir im Dom noch mit Zollstock herumgelaufen und haben nach den maximal möglichen Abständen für die Musiker gesucht“, schmunzelt Bratschistin Katharina Dargel, die Ehefrau von Michael Schönheit. „Und ich hatte ja noch vermutet, dass ich vielleicht von der Kanzel aus dirigieren muss“, lächelt auch der Domorganist selbst. Doch er habe immer daran geglaubt, dass das diesjährige Jubiläumsfest stattfinden würde. „Es ist so wichtig für das kulturelle Leben in unserer Stadt.“

„Die klassische Chor- und Orchesteraufstellung wird es diesmal nicht geben“

Allerdings ist es auch ein Besonderes zu Ehren der Merseburger Ladegast-Orgel. „Denn die klassische Chor- und Orchesteraufstellung wird es diesmal nicht geben“, erklärt Hans Hubert Werner, der Geschäftsführer vom Freundeskreis Musik und Denkmalpflege in Kirchen des Merseburger Landes, der die Orgeltage organisiert. Zum Teil würden Musiker und Chorsänger im Dom verteilt spielen und singen. „Und wir dürfen auch jeweils nur 165 Zuhörer in den Dom lassen.“

Zu den Programmhöhepunkten zählen das Eröffnungskonzert mit Werken von Bach und Liszt am 12. September im Beisein von Ministerpräsident Reiner Haseloff und das Weihekonzert für die Gerhardtorgel der Stadtkirche am 13. September, die damit nach vierjähriger Restaurierungszeit erstmals wieder zu hören sein wird. Der frischgewählte Nikolaikantor aus Leipzig, Lucas Pohle wird ebenso zu hören sein wie Heribert Metzger, der Domorganist des Salzburger Doms.

Keine Pausen und damit keine Pausenversorgung

„Er springt für Aigars Reinis, den Rigaer Domorganisten, ein, der leider nicht kommt, weil er sonst im Anschluss für 14 Tage ins Quarantäne-Gefängnis muss, und das wollen wir ihm nicht zumuten“, so Schönheit. Um mehr Menschen den Genuss des Abschlusskonzerts zu ermöglichen, wird das übrigens am 20. September zweimal gespielt - um 18 und um 20 Uhr.

Da es diesmal keine Pausen und damit keine Pausenversorgung geben wird, könnte es erstmals sein, dass Konzertbesucher ihren Dom zum Picknickort machen. „Es steht nirgends, dass das verboten ist“, sagt Michael Schönheit. „Einer hat schon zu mir gesagt: Oh, da bringe ich einen Kasten Bier mit.“ Und der Domorganist sah nicht so aus, als hätte er was dagegen.

Karten im Vorverkauf

95 Prozent der Tickets, die für die Orgeltage, verkauft werden, sollen im Vorverkauf vertrieben werden - so der Plan der Organisatoren. „Das Kontingent der Gesamtkarten, also der Karten, die zum Besuch jedes Konzertes berechtigen, ist schon fast erschöpft. Denn die treuen Besucher aus Hamburg oder Wien kommen natürlich auch in diesem Jahr“, erzählt Hans-Hubert Werner. Karten gibt’s in der Tourist-Information und auf der Internetseite der Orgeltage.

››Tickets und Programm unter www.merseburger-orgeltage.de(mz)