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Merseburg Merseburg: Hofschneiderei jetzt königlich

Von UNDINE FREYBERG 27.10.2010, 16:15

MERSEBURG/MZ. - Lange hatte es gedauert, aber jetzt ist es fast geschafft: Die Königliche Merseburger Hofschneiderei hat ihr neues Domizil im Ständehaus in Besitz genommen. "Jetzt haben wir endlich ein Zuhause, dass auch zu unserem Namen passt", lächelt die 21-jährige Lisa Stöffgen, die für alles Organisatorische zuständig ist.

Aus weit mehr als 200 Quadratmetern im alten Flachbau in der Sixtistraße sind zwar 180 Quadratmeter geworden. "Aber wir fühlen uns hier unheimlich wohl", strahlt Hofschneiderin Dorothee Willmy.

Rund 2 000 Kostüme für Schlossfestumzüge und Karneval mussten ebenso von A nach B transportiert werden wie Nähmaschinen, Waschmaschinen, Stoffe und tausenderlei Kleinigkeiten und Accessoires. "Seit August waren wir damit beschäftigt", erzählt Lisa Stöffgen. Und noch nicht alles sei am neuen Platz. "Wir fahren immer noch an den Wochenenden Sachen hierher.

Immerhin - die historischen Kostüme hängen schon fein säuberlich aufgereiht und dicht gedrängt in zwei Kellerräumen. "Wenn wir Karnevalskostüme ausleihen wollen, müssen wir allerdings unters Dach, wo sich der zweite Teil der Hofschneiderei befindet", erzählt Dorothee Willmy. Obwohl die Königliche Hofschneiderei offiziell bis einschließlich 10. November geschlossen hat und erst am 11. November feierlich eröffnet werden soll, rattern im Keller des Ständehauses schon wieder die Nähmaschinen. Vier Frauen nähen gerade an den neuen türkis-weißen Kostümen für die Tanzgruppe Merseburg-Meuschau. Der Meuschauer Verein ist der Träger der Hofschneiderei.

Zwei kleine Schönheitsfehler hat die neue Hofschneiderei allerdings noch. "Unser Zunftzeichen hängt noch nicht draußen, so dass die Leute uns gar nicht finden können", so Willmy. "Und wir haben noch kein Telefon, so dass wir für die Leute gar nicht erreichbar sind." Wie schnell sich dieses Problem allerdings lösen lässt? Im Ständehaus, wo ja auch das Kulturamt und das Standesamt sitzen, sind derzeit offenbar alle Telefonkapazitäten komplett ausgeschöpft. Lisa Stöffgen: "Wir werden uns wohl noch etwas gedulden müssen."