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Merseburg Merseburg: Die Bewerbungsunterlagen gleich sechsfach unterm Arm

Von HANS-ERDMANN GRINGER 29.08.2010, 16:22

MERSEBURG/MZ. - Die Zahlen der Agentur für Arbeit Merseburg sprechen für sich. In der Region Merseburg-Querfurt gab es im Juli noch 139 offene Ausbildungsstellen. Gleichzeitig waren 155 Jugendliche noch nicht versorgt. Angebot und Nachfrage ließen sich mitunter nicht verbinden, der Wunsch passe nicht zu den Stellen, heißt es von der Agentur. Und Arbeitgeber suchten zum Teil erst auf eigene Faust Auszubildende und träten dann oftmals erst spät an die Agentur heran. Aber die Agentur stellt zugleich fest, dass in der Chemie im Vergleich zum Vorjahr 5,3 Prozent mehr Ausbildungsangebote offeriert wurden.

Mit ihrer "Berufsinformationsmesse "Jobfactory 2010" stellte

sich auch die Saalesparkasse am Samstag intensiv dem Thema Ausbildung. 32 Partner aus der Region und den unterschiedlichsten Bereichen, von der Bundeswehr über Krankenkassen bis zu privaten Handwerksfirmen waren in die Filiale in der Gotthardstraße gekommen, um ihre jeweiligen Ausbildungsangebote vorzustellen und die dazu nötigen Voraussetzungen zu erläutern.

Die Sparkasse selbst machte ebenfalls auf ihre vielfältigen Jobangebote aufmerksam. Mit einer durchaus ernst gemeinten, originellen schauspielerischen Einlage gaben die Auszubildenden der Saalesparkasse Tipps, wie eine Erfolg versprechende Bewerbung aussehen könnte und ernteten viel Beifall. Bereits gegen Mittag hatte die Interessentenzahl die 1 000er-Marke überschritten. Es war ein ständiges Kommen und Gehen.

"Viele haben schon ganz konkrete Vorstellungen und wissen genau, was sie wollen", hat Ute Liebau von der Total Raffinerie Mitteldeutschland festgestellt. So wie die 15-jährige Sophie Schönies aus Bad Dürrenberg. Sie will unbedingt Chemikant werden und hatte ihre Eltern dabei, um sich bei der Raffinerie über die Voraussetzungen und Chancen für eine Lehre zu informieren. "Das wäre was für mich", meinte sie. Am Notendurchschnitt von 2,3 will sie noch feilen. Saskia Bialek, bei der Infra Leuna zuständig für Ausbildung, zeigte sich ebenfalls zufrieden über das Interesse. "Viele sind in der schulischen Ausbildung noch nicht so weit, fragen aber schon nach."

Felix Ehrig aus Bad Lauchstädt hatte seine Bewerbungsunterlagen gleich sechsfach unterm Arm. Er suche eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich und wolle in der Region bleiben, betonte der 17-jährige Fachgymnasiast. Deshalb sprach er auch beim Kooperativen Bildungszentrum am Carl-von-Basedow-Klinikum vor, das derzeit 50 Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege betreut, darunter auch den Kaufmann im Gesundheitswesen. Neu werde hier ab Februar der operationstechnische Assistent sein, hieß es dort.

Des Lobes voll über die Messe war Dagmar Gumbert vom Fach- und Berufsschulfachzentrum Halle. Das Zentrum, bei dem angehende Ergotherapeuten und Altenpfleger lernen können, war erstmals in der Domstadt dabei. "Hier ist alles sehr konkret, das spricht für eine gute Vorbereitung", sagte sie.