Merseburg Merseburg: Das Warten hat endlich ein Ende
MERSEBURG/MZ/FHO. - In zähen Verhandlungen wurde in Berlin über eine Anpassung des Tarifvertrages des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes für Sachsen-Anhalt entschieden. Das Ergebnis: 17 Prozent mehr Gehalt.
Langer Weg zum Ziel
Doch bis zu dieser Entscheidung war es ein teils steiniger Weg. Seit 2005 werden die Kitas und Horte von freien Trägern bewirtschaftet, die Angestellten nach dem Paritätischen Abschluss bezahlt.
Das Dilemma: Unterliegen Erzieherinnen dem Paritätischen Tarif für Sachsen-Anhalt, wie bei freien Trägern zumeist üblich, bekommen sie monatlich bis zu 25 Prozent weniger Gehalt als Kolleginnen, die nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes (TVÖD) bezahlt werden, wie in Leuna, Schkopau oder Braunsbedra.
Merseburgs Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) forderte deshalb eine Angleichung der Gehälter an den TVÖD, denn "der Paritätische Tarifvertrag ist nicht mehr zeitgemäß", so Bühligen.
Neuer Spartenvertrag
Laut dem neuen Spartenvertrag bekommen Erzieherinnen nun 95 Prozent des TVÖD, Berufseinsteiger erhalten sogar 100 Prozent. Davon profitieren alle Kitas in freier Trägerschaft im Saalekreis.
Daniel Stahnke, Vorsitzender des Bildungsausschusses, sprach von einem "grandiosen Erfolg". Er hofft, dass mit diesem Vertrag die Abwanderung der Erzieherinnen in andere Kommunen gestoppt und man auf dem Arbeitsmarkt wieder konkurrenzfähig wird. Dem Vertrag müssen nun noch die Gewerkschaftsmitglieder zustimmen und Stahnke ist sich sicher, dass sie es tun werden.
"Ein schwer erkämpftes Ergebnis", stellte Gerd Luttmann, Geschäftsführer der Paritätischen Tarifgemeinschaft, fest. Dennoch habe man einen gemeinsamen Nenner gefunden und sich auf einen eigenständigen Tarif für den Kita-Bereich geeinigt. Bislang wurden alle Berufsgruppen über einen Kamm geschert. "Beide Seiten haben Federn gelassen", so Luttmann "aber wir konnten die Eigenständigkeit unseres eigenen Tarifsystems erhalten."