Lehrermangel an Volkshochschulen Lehrermangel an Volkshochschulen: Deutschlehrer wechseln vermehrt in den Schuldienst

Merseburg - Die intensive Suche der Landesregierung nach Deutschlehrern für spezielle Sprachklassen für Flüchtlingskinder im vergangenen Jahr hat im Land einige Volkshochschulen in Bedrängnis gebracht, darunter auch jene im Saalekreis. Der Grund sind die viel attraktiveren Stellen in den Sprachklassen, so dass viele Lehrer ihr Engagement an den Volkshochschulen aufgegeben haben. Denn während die Lehrer dort häufig auf Honorarbasis bezahlt werden, lockt das Land zwar mit einer befristeten Anstellung, die laut Angaben jedoch nach Tarif bezahlt wird.
Der Wechsel von Fachlehrkräften in den Schuldienst bedeutet laut Angaben des Landkreises auch für die hiesige Bildungseinrichtung einen Mangel an Lehrern, die über die entsprechenden Qualifikationen und Zulassungen für den Einsatz in Integrationskursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge verfügen.
Steigender Bedarf an Integrationskursen
Konkret sehe es im Moment so aus, dass die Kreisvolkshochschule durch den Verlust solcher Fachkräfte Mühe hat, Integrationskurse verstärkt durchzuführen. Die zur Zeit laufenden Kurse sind zwar noch abgesichert, wie Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch sagte. Allerdings werde der Bedarf an Integrationskursen in diesem Jahr mit Sicherheit stark ansteigen, da ja weit mehr Menschen als bisher der Zugang zu den Kursen ermöglicht wird. Das betrifft insbesondere die Asylbewerber aus Syrien, Irak, Iran und Eritrea, denen nach den von der Bundesagentur für Arbeit geförderten Einstiegskursen nun durch die Zulassung zum Integrationskurs eine kontinuierliche sprachliche und soziale Integration ermöglicht werden soll.
Wie Küpperbusch weiter sagte, bestehe die Befürchtung, dass die Bildungseinrichtungen den steigenden Bedarf an Integrationskursen nicht decken können. Kurse mit mehr Teilnehmern durchzuführen, ist dabei allerdings der falsche Weg, da hierbei ein Qualitätsverlust vorprogrammiert sei. (mz)