Kurztrip Kurztrip: Merseburger verbringen Urlaub in der eigenen Stadt

MERSEBURG/MZ - Kein stundenlanges Sitzen im Flieger, kein Stau, nicht mal Volltanken war notwendig für den Kurzurlaub, den die Familien Förste, Gusowski und Kalepky Freitag antraten: Die Merseburger und Beunaer erlebten drei Tage als Gast in der eigenen Stadt.
Viele Helfer und Sponsoren legten sich ins Zeug, um Merseburg von seiner schönsten Seite zu präsentieren. Allein Domführerin Beate Tippelt bot alles auf, was das alte Gemäuer bietet. Die Familien durften ihr Können auf der Miniatur-Orgel und einer echten Orgelpfeife beweisen, bestiegen den Turm, läuteten die Glocken, besichtigten die Fürstengruft, entdeckten den letzten Goldsplitter auf der Grabplatte von Schwabenkönig Rudolph, spielten im Domherrengestühl „Stille Post“, lauschten den Zaubersprüchen, erhielten den Abdruck eines Siegelstempels, lösten Rätselfragen und durften Kopfbedeckungen von der Bischofsmütze bis zur Königskrone selbst ausprobieren. Das waren aber nur drei Stunden und eine Station ihres Programms.
Kalligraphie in der Museums-Schreibstube als Höhepunkt
Das ganze Paket sei „klasse“ und „richtig gelungen“, lobte Hans Dieter Förste beim Auschecken. Er und seine Frau Walburga wollten vor allem Enkel Renick aus Halle eine tolle Zeit bieten. Und was war für den Zehnjährigen der Höhepunkt? „Die Kalligraphie in der Museums-Schreibstube“, lautete die Antwort.
„Ich hätte nie gedacht, dass man sich einen ganzen Tag im Dom-Schloss-Bereich aufhalten kann“, war Barbara Gusowski erstaunt, die mit Ehemann Gerrit, Tochter Kira (13) und Sohn Marko (11) im Hotel eingecheckt hatte. „Beeindruckend, was extra für uns auf die Beine gestellt wurde“, fand ihr Mann. „Ich hätte nicht gedacht, dass Merseburg so viel zu bieten hat. Jetzt muss ich all die Eindrücke erstmal sacken lassen“, meinte Sven Kalepky, der den Urlaub mit seiner Frau Katja und den Töchtern Jenny (15) und Leah (11) genoss. „In der Königlichen Hofschneiderei durften wir uns wie die Schönen und Reichen fühlen. Ich hatte einen Reifrock an“, erzählte Leah.
Fast ein bisschen zu voll gepackt, das war der einzige Kritikpunkt der drei Familien. Margret Pusch, Senior Sales Managerin des Best Western Hotels und Mitorganisatorin, will das beim nächsten Mal berücksichtigen. Auch die Hamburgerin hat an diesem Wochenende viele neue Eindrücke gewonnen - und wird ihren Gästen künftig nicht nur Saale-Unstrut-Weine, sondern auch Merseburger Bier kredenzen.

