Kein Seemannsgarn: Kein Seemannsgarn: Müchelner eröffnet einen Segelreparaturdienst

Mücheln - Uwe Gibson aus Mücheln vergrößert jetzt sein Unternehmen Skippertreff um eine Nähwerkstatt. Hier bietet er künftig die Reparatur und Änderungen von Segeln und Persenning - ein Begriff aus der Seemannssprache für ein imprägniertes Gewebe - an. Dazu kommen die Neuanfertigung von Sonnensegeln und die Maßanfertigung von Cockpit-Sitzauflagen aus Bootsleder.

Das Wissen darum hatte sich der Inhaber der gleichnamigen Segelschule schon vor vielen Jahren angeeignet, als er in der Textilbranche arbeitete und eine Stickerei aufbaute. Die Ausstattung seiner neuen Nähwerkstatt sei damit freilich nicht vergleichbar, fügt der leidenschaftliche Hobby-Seemann aber gleich hinzu. So könne er für Segel keine Haushaltsnähmaschinen verwenden und kein übliches Nähgarn. Schließlich könne so ein Segelstoff sehr dick sein, da brauche es schon einen Spezialfaden.

Auf eines legt der gebürtige Braunsbedraer Uwe Gibson aber Wert: Er betreibe an seinem Gewerbedomizil im früheren Einkaufszentrum im Arthur-Scheibner-Ring in Mücheln keine Segelmacherei. Das sei nämlich ein eigener Ausbildungsberuf, ein eigenes Handwerk. Er könne aber Bootsbesitzern helfen, wenn ihre Segel gerissen sind. Und das passiere sehr schnell, denn „Sonnenlicht macht spröde und ist der größte Feind des Segels.“

Jetzt, wo die Boote aus dem Wasser geholt und ins Winterlager überführt werden, sei die beste Zeit für einen genauen Check und gegebenenfalls eine Reparatur. Zwar sage er seinen Segelschülern immer, dass Klebebänder, sogenannte Tapes, zur schnellen Reparatur unterwegs immer mit an Bord sein sollten.

Denn das mit den Rissen im Segel sei vergleichbar mit einem Steinschlag in der Auto-Windschutzscheibe. Wenn man nichts dagegen unternehme, werde es ganz schnell schlimmer. Doch die Tapes seien nur eine kurzfristige Lösung bis zum nächsten Hafen. Und mehr könne ein Bootsbesitzer nicht allein machen.

Doch von Mücheln aus gesehen ist der nächste Segelreparaturdienst erst hinter Leipzig zu finden. Auch hat Uwe Gibson durch seine seit mehr als zehn Jahren bestehende Segelschule und seine langjährige Bootsvermietung am Geiseltalsee-Hafen Mücheln - letztere gab er gerade zugunsten der sehr gut laufenden Schule auf - sehr viele Kontakte und ein großes Netzwerk geknüpft. Deshalb denkt er, dass sich die Erweiterung um eine Nähwerkstatt lohnt. Die ersten Flyer sind verteilt.

Momentan hat der Unternehmer aber noch an der Slipanlage der Marina jede Menge zu tun. Die verfügt schließlich über 250 Liegeplätze. Da dauert das Auskranen eine Weile. Und Uwe Gibson ist einer der Auftragnehmer der Marina, die diese Aufgabe übernehmen. (mz)