Der passende Schnitt Junge Gründerin will Hobbynähern die Arbeit erleichtern
Noch am Anfang steht die junge Gründerin Michaela Faber mit ihrer Idee, Hobbynähern die Arbeit zu erleichtern.

Halle (Saale)/Merseburg - Es soll ihr eigenes kleines Baby werden, sagt Michaela Faber mit einem Lächeln. Die Grafikdesignerin ist in ihrer Freizeit bekennende Hobbynäherin und kam auf die Idee, ein Unternehmen zu gründen, um Gleichgesinnten die Arbeit zu erleichtern. Dann bekam sie tatsächlich ein Baby und schob die Umsetzung noch ein bisschen in die Zukunft. Nun will sie sich aber mit „Cut’n’ easy“ einen Traum erfüllen.
Für jeden Hobbyschneider sind Schnittmuster unumgänglich. „Meist bekommt man jedoch ein Muster für mehrere Kleidergrößen zu kaufen“, weiß Faber. Die eigene Größe muss man dann entweder ausschneiden oder abpausen, wenn man das Muster später noch für andere Größen verwenden will. „Egal wie, da geht viel Zeit drauf.“ Die Alternative sei, dass man digitale Muster zu Hause auf A4-Papier ausdruckt und zusammenlegt. Auch das sei nicht die optimale Lösung, sie selbst habe das immer als mühselig empfunden. Daher hat sie sich überlegt, ihren Kunden dies abzunehmen. „Ich drucke die Schnittmuster für die passende Größe aus und verschicke sie dann.“
„Ich habe viele Designerinnen angeschrieben, aber keine wollte sich daran beteiligen.“
Die ersten Schritte ist Michaela Faber mit ihrem Unternehmen schon im vergangenen Jahr gegangen und hat sich an den Gründerservice der Hochschule Merseburg gewendet. „Noch heute habe ich dorthin Kontakt“, erzählt die 36-Jährige, die eigentlich am Stadtrand von Halle lebt. In Merseburg habe sie sich auf Raten ihrer Schwester gemeldet und Hilfe beim Start des kleinen Unternehmens bekommen. „Dadurch vernetzt man sich gut.“ Die nächsten Schritte der Gründung musste sie dann jedoch allein gehen.
Die Idee war geboren, die Umsetzung aber nicht so einfach, wie sich das Michaela Faber überlegt hatte. Denn sie brauchte als Grundlage für ihre Idee Schnittmuster für verschiedene Kleidungsstücke. „Ich habe viele Designerinnen angeschrieben, aber keine wollte sich daran beteiligen.“ Skeptisch trat man ihrer Idee gegenüber, dabei wollte sie die Arbeit der Designer ja gar nicht klauen, sondern als Grundlage für passende Schnittmuster anbieten und so den Service erweitern. „Ich habe mich dann doch entschieden, selber Schnittmuster zu machen“, erklärt sie.
„Schließlich soll es ja auch weiter Spaß machen“
Sie habe sich zuerst an Kinderkleidung gewagt. Mittlerweile beteiligt sich eine Freundin mit Schnittmustern für Schmuck- und Brillentaschen. Viele Ideen der beiden Frauen sind aber noch nicht endgültig umgesetzt. Damit die Größen dann auch passend zugeschnitten sind, hat sich die Gründerin Schneidplotter zugelegt. Jedes Mal, wenn ein neues Muster fertig ist, setzt sich die 36-Jährige entweder selbst an die Nähmaschine oder bittet jemanden, aus dem Muster etwas zu schneidern. Schließlich soll es dann auch verständlich und machbar sein.
Nun steht alles soweit, dass auch die Internetseite schrittweise das Angebot widerspiegeln wird und in den kommenden Monaten weiter wachsen kann. Faber hat das Nähen immer als Ausgleich zur Arbeit gemacht, wie sie selbst erklärt und auch „Cut’n’easy“ soll ein Nebenerwerb sein. Daher geht sie die Entwicklungsschritte so schnell, wie sie es selber kann und will. „Schließlich soll es ja auch weiter Spaß machen“, sagt sie und lächelt. (mz)
Die Internetseite ist zu finden unter www.cut-n-easy.de