Jubiläum Jubiläum: SAS Autoservice läd zum Feiern ein
Steigra/MZ. - Als Wolfgang Hodel sich vor nunmehr genau 20 Jahren mit seiner Lackiererei in Steigra ansiedelte, weil seine Werkstatt in Liederstädt zu klein geworden war, da war er 36 Jahre alt und sein Filius Stefan gerade einmal neun.
Und als Stefan in das Alter kam, wo man sich für eine Lehre entscheiden muss, da wollte er zunächst Bäcker werden. "Als ich dann aber von den unchristlichen Arbeitszeiten hörte, da habe ich dann doch lieber Lackierer gelernt", so der heute 29-Jährige. Nicht beim Vater. Er ging in die Fremde nach Rothenschirmbach und kehrte als Fachmann zurück nach Steigra, absolvierte schließlich die Meisterschule und hat im vergangenen Jahr seinen Vater als Geschäftsführer abgelöst. "Man sollte in einem Familienbetrieb nie zu lange damit warten, der Jugend die Verantwortung in die Hand zu geben. Jetzt bin ich noch fit genug, ihm zur Seite zu stehen und auch mitzuarbeiten", sagt Wolfgang Hodel (56) dazu.
Selbstständig gemacht hat sich der gelernte Schlosser Ende der 1980er Jahre in seinem Haus in Liederstädt. "Damals haben wir vor allem Voll-Lackierungen gehabt. Jeder Auto-Besitzer in der ehemaligen DDR hat doch versucht, sein Fahrzeug so lange wie möglich zu erhalten, und da waren eben auch Lackierungen hilfreich", erinnert er sich.
Doch nach der Wende änderte sich die Auftragslage. Nun waren es vor allem Teil-Lackierungen nach Unfällen, die gefragt wurden. Also musste die Autolackiererei sich neue Räumlichkeiten suchen. "Wir haben uns so einige angesehen und sind schließlich in Steigra bei der damaligen Bürgermeisterin Carola Bäcke hängengeblieben", erzählt Wolfgang Hodel. Die habe ihnen einen alten Schweinestall vermittelt und der sei einfach ideal gewesen. Es wurde rangeklotzt und umgebaut. So entstanden rund 1 000 Quadratmeter Werkstattfläche. Die firmieren seitdem unter den drei Buchstaben SAS (Steigra Automobil Service).
Hier ist derzeit neben dem jungen Meister Stefan und seinem Vater auch Petra Hodel tätig. Die 34-jährige Tochter des Hauses war einige Jahre in Neuseeland und arbeitet nun in der Werkstatt mit. Dazu kommen weitere acht Mitarbeiter, auf die die beiden Hodels schwören. "Wir haben ein gutes, spezialisiertes Team auf das wir uns verlassen können", sagt Stefan Hodel. In den letzten 20 Jahren haben die beiden auch rund 40 Azubis das Lackiererhandwerk beigebracht. "Wir lackieren aber nicht nur Fahrzeuge sondern auch Fenster und Bauelemente", hebt der Seniorchef hervor, der "einfach Freude an der Arbeit" hat. "Wenn man am Ende aus einer zerhauenen Kiste wieder ein Schmuckstück gemacht hat, dann ist man einfach mal stolz. Und das sicherlich zu Recht."