Jubiläum Jubiläum: Optikerin stieß am Markt in eine Marktlücke
Querfurt/Bad Lauchstädt/MZ. - Bärbel Sölzer hat ihren Beruf in die Wiege gelegt bekommen. Sie ist das Kind eines Augenoptikers aus Bad Dürrenberg, der dort seit vielen Jahren ein eigenes Geschäft hat. Dass sie selbst dieses Geschäft nicht übernimmt ist der Tatsache geschuldet, dass sie noch einen Bruder hat, der ebenfalls Optiker ist und im elterlichen Geschäft einstieg. Noch zu DDR-Zeiten machte die junge Frau in Jena die Meisterschule, arbeitete dann in Merseburg, Leipzig und Bad Dürrenberg.
"Vor der Wende, im Sommer 1989, bin ich dann mit meinem Mann Bernhard in die alten Bundesländer gegangen. Dort habe ich in Bremen und München gearbeitet, aber dann zog es uns doch zurück in die Heimat", berichtet Bärbel Sölzer. Auf der Suche nach geeigneten Gewerberäumen stießen die Sölzers in Bad Lauchstädt auf ein Angebot, das ihnen gefiel. Am Markt stand da eine ehemalige Toreinfahrt zur Verfügung, die um- und ausgebaut wurde. 1991 schließlich eröffnete Bärbel Sölzer ihr Geschäft in Bad Lauchstädt, stieß dort auf eine Marktlücke, die Kundschaft fuhr bisher nämlich für eine Brille immer in benachbarte Städte. Außerdem gab es damals günstig Einsteigerkredite. Während Bärbel Sölzer im Geschäft zuständig ist für das Fachliche, kümmert sich Ehemann Bernhard, der eigentlich Diplomingenieur für Werkstofftechnik ist, um das Managment. "Dieser Beruf ist für mich einfach toll", schwärmt die Optikermeisterin. "Kommen hier doch Handwerk, Mode, Ästhetik, Stil- und Kundenberatung zusammen."
Begonnen wurde 1991 mit drei Lehrlingen und einer Gehilfin. In den zehn vergangenen Jahren wurden insgesamt neun Lehrlinge ausgebildet. Derzeit haben Sölzers einen Lehrling und eine Umschülerin. "Wir haben in den ersten Jahren bemerkt, dass uns auch viel Kunden aus Querfurt und Umgebung in Bad Lauchstädt aufsuchten. Deshalb haben wir uns umgeschaut, ob es denn in Querfurt eine Möglichkeit gibt, eine Filiale zu eröffnen. Wir wurden in der Klippe fündig." In dem sanierten Haus, das unter Denkmalschutz steht, wurde 1995 schließlich die Filiale der Quernestadt eröffnet, in der zwei Meisterinnen und ein Lehrling beschäftigt sind.
Längst ist es nicht mehr so, dass ein Optiker eine ganze Region versorgt. Das störe sie nicht. Ganz im Gegenteil. "Konkurrenz belebt das Geschäft. Man muss sich dann eben noch viel mehr Mühe geben, noch mehr auf Freundlichkeit und Service sowie auf fachliches Können achten", ist sich Bärbel Sölzer sicher. Ein Optikergeschäft sei eben kein Kaufhaus, dennoch sollte jeder Kunde nach seinen Wünschen und seinem Geldbeutel beraten werden.
Bereut hat Bärbel Sölzer diese letzten zehn Jahre nicht. "Es ist schön, sein eigener Herr und relativ selbstständig zu sein. Auch wenn der Druck auf den Mittelstand in puncto Kosten immer größer wird. Dennoch werden wir mit unseren Kunden unser Zehnjähriges am 6. Oktober von 10 bis 14 Uhr in Bad Lauchstädt feiern. Wer Lust hat, kann gerne kommen und mit einem Gläschen Sekt mit uns ansto ßen und einen Happen vom Italiener essen."