John-Schehr-Straße John-Schehr-Straße: Streit ums Parken in Bad Dürrenberg

Bad DürrEnberg/MZ - Heino Ernst aus Bad Dürrenberg kann nur noch den Kopf schütteln. „Da hat man in der Stadtverwaltung nicht wirklich nachgedacht“, sagt er. Hintergrund seiner Kritik ist die Schaffung von Anwohner-Parkplätzen in der John-Schehr-Straße im vergangenen sowie Anfang dieses Jahres. „Es ist für mich und viele Bürger im Bereich Markt/Schehrstraße unverständlich, dass man im zentralen öffentlichen Raum der Stadt die frei zugänglichen Parkflächen immer mehr einschränkt“, heißt es in einem offenen Brief an Bürgermeister Arpad Nemes (CDU), da aus seiner Sicht die vermietbaren Stellplätze von den Anwohnern gar nicht alle genutzt werden, weil viele über Garagen verfügen.
Allein der Parkplatz der Leuwo sei, so seine Beobachtungen, nur zu etwa 50 Prozent ausgelastet. Das heißt für ihn im Klartext, dass „die Stadt Steuergeld verballert für eine Maßnahme, für die es keinen Bedarf bzw. schon jetzt Überkapazitäten gibt“. „Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren , dass man in der Stadt einfach darauf loswirtschaftet, anstatt bestimmten Maßnahmen sachliche Analysen des Ist-Zustandes und eine angemessene Bürgerbeteiligung zu Grunde zu legen.“
Gleich mehrere Probleme
Die Schaffung der Anwohnerparkplätze bringt aus der Sicht des Bad Dürrenbergers gleich mehrere Probleme mit sich: Bislang verlagerte sich der parkende Verkehr freitags an Markttagen sowie montags während der Straßenreinigung als Ausweich vom Markt in die John-Schehr-Straße, doch damit sei jetzt Schluss. Probleme gebe es zudem wegen fehlender Parkbuchten, so dass jetzt für Pflegedienste oder bei der Anlieferung schwerer Güter keine Parkplätze vorhanden seien. „Und aus der Erfahrung wage ich gar nicht daran zu denken, wie sich die Situation gestaltet, wenn die Lehrkräfte und Nutzer der Sporthalle der neuen Borlachschule nach Parkplätzen suchen müssen“, so Ernst.
In der Stadtverwaltung teilt man die Meinung von Heino Ernst nicht, wie die MZ von Ordnungsamtschefin Elke Eckardt erfuhr. Die Anwohner hätten die Stadt daraufhin angesprochen, Anwohnerparkplätze zu schaffen. Und so wurden im vergangenen Jahr 31 - 30 davon seien vermietet - und auch in diesem Jahr an die 30 errichtet, wovon bislang 50 Prozent vermietet seien. Außerdem sollen neben den sechs noch freien Flächen Parkmöglichkeiten für Möbelautos bzw. zwei Behinderten-Parkplätze geschaffen werden. Einen Zusammenhang zwischen den Parkplatz-Situationen auf dem Markt und in der John-Schehr-Straße sieht Elke Eckardt nicht. Die Plätze auf dem Markt seien ausreichend, zumal dort vor einigen Jahren gegenüber vom Friseur mehrere Stellflächen geschaffen wurden.