Im Geiste jedes Restaurant in Alt-Merseburg besucht
Merseburg/MZ/ejä. - Tatsächlich sind aber alles Namen ehemaliger Merseburger Gaststätten. Deren wechselvolle Historie, von der Eröffnung bis zum zuweilen bitteren Ende, hat Frau Schinke in ihrem Buch "Alt-Merseburger Gaststätten" zusammengetragen, das 1994 erschien. Dass heute immer noch viele gern darin blättern, freut die Autorin, die auch heimatgeschichtliche Beiträge zu anderen Themen schrieb.
Dieses Engagement bot am Dienstag Freunden, Nachbarn und Bekannten reichlich Gesprächsstoff. Lieselotte Schinke konnte am 15. August nämlich ihren 90. Geburtstag feiern und verbrachte den Vormittag im Kreise derer, die sie seit langem kennen. Da wurde natürlich auch viel in alten Geschichten geschwelgt. Ihre Heimatstadt Merseburg kennt die gelassen und heiter wirkende Seniorin wie ihre Jackentasche - hier ist sie geboren, zur Schule (die berühmte Mittelschule!) gegangen, hat sich mit ihren Freundinnen getroffen, ihr erstes Geld verdient. Immer noch schwärmt sie von ihrem verehrten Chef, dem ersten ersten Merseburger Regierungspräsidenten Siegfried Berger. Später arbeitete sie in der Kreisverwaltung, als Schulsekretärin, im Buna-Klubhaus und schließlich bis zur Rente beim Kulturbund.
Danach begann ihr Engagement in heimatgeschichtlich und literarisch geprägten Vereinen und Gruppen. Der Freundeskreis Literatur der Walter-Bauer-Bibliothek ernannte sie am Dienstag zum Ehrenmitglied. Bei den Veranstaltungen in der Bibliothek möchte sie auch künftig dabei sein, wie auch beim "Stammtisch Heimatgeschichte" im Roßmarkt und anderen. Zum "alten Eisen" gehörig fühlt sich die 90-Jährige noch lange nicht.