1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Hundesport: Hundesport: Wilde Huskyjagd durch den Forst

Hundesport Hundesport: Wilde Huskyjagd durch den Forst

Von Wolfhard Emmerling 10.03.2002, 14:51

Ziegelroda/MZ. - Mit dem zweiten Lauf, so ist von Susanne Kallasch vom veranstaltenden Verein zu erfahren, finden hier die Mitteldeutschen Meisterschaften im Schlittenhunde-Wagenrennen ihre Fortsetzung. Hunderte Zuschauer auch diesmal wieder dabei. Faszination Husky: Die wolfsähnlichen Sprinter mit den stahlblauen Augen haben es vielen Hunde- und Tierfreunden besonders angetan.

Der erste Teil der Meisterschaft wurde im Dezember in Zschornewitz bei Wittenberg ausgetragen. Dabei sind diesmal rund 80 Starter, die aus dem gesamten Bundesgebiet kommen. "Wir sind als Mitteldeutscher Schlittenhundeclub bei diesem Rennen völlig offen für alle geeigneten Rassen", so Susanne Kallasch. Bei Treffs wie diesem gehe es ja nicht nur um die rasanten Einzelwettbewerbe, sondern auch um ein bisschen Werbung für den Hundesport, um Information zur Tierhaltung, um die Begegnung der Halter untereinander. Die Musher, so heißen die Züchter und Halter von Schlittenhunden, oft sind es ganze Familien mit ihren Camping-Gespannen, sind überall beim Fachsimpeln anzutreffen. Und für die Zuschauer aus nah und fern, die sich für die Vierbeiner interessieren, gibt es jede Menge Ratschläge - gratis.

Alaska- und Sibirian-Huskys, so Kallasch, sind nach wie vor am häufigsten als die herausragenden Schlittenhunde anzutreffen, aber auch andere Rassen und Mischlinge, so zwischen Jagdhunden und Sibirian Huskys, sind für die Rennen zugelassen. So finden sich auch diesmal einige der schnellen Malamute unter den Tieren, die winselnd und heulend, bellend und tänzelnd auf ihre jeweiligen Starts warten. Mehr als 400 Hunde sind es, die in ganz unterschiedlichen Formationen in die Rennen gehen. Nach anfänglich fünf, dann gut sechseinhalb Kilometern ist in diesem Jahr, beim nunmehr vierten Rennen im Ziegelrodaer Forst, eine Trail-Distanz von 7,5 Kilometern abgesteckt. Neben Läufern, die sich von den Hunden ziehen lassen, gibt es auch wieder die so genannte S-Velo-Klasse. Es gehört eine ordentliche Portion Mut und Geschick dazu, auf den extra für diesen Sport gebauten Mountainbikes das Gleichgewicht zu behalten und der wilden Jagd von einem der vierbeinigen Renner oder auch von zweien zu folgen. Trotz der zweiminütigen Abstände zwischen den Starts, die Gespanne würden sich sonst gegenseitig behindern, gelingt es einzelnen Gespannen immer wieder, diese Distanz aufzuholen. Auf der letzten, einige hundert Meter langen Zielgerade, holen die Tiere alles aus sich heraus. "Die Formel 1 unserer Rennen sind natürlich die großen Gespanne von mindestens acht Tieren, und in der Königsklasse starten sogar zwölf Hunde", erzählt Thomas Winterstein, einer der Streckenverantwortlichen. Diese Läufe, mit kleinen vierrädrigen Wagen, kommen dem eigentlichen Schlittenhunderennen am nächsten. Bei den Fahrern ist höchste Konzentration und viel Können gefragt. Für eine Runde brauchen die Gespanne so um die 20 Minuten, da sind Spitzengeschwindigkeiten von gut 30 Stundenkilometern keine Seltenheit.