Hochzeit in Griechenland
Braunsbedra/MZ. - Seit mehr als acht Jahren lebt er in der Stadt im Geiseltal, führt das Lokal "Meteora" am Eduard-Dörge-Platz. Er mag die Menschen hier, und er hat das Gefühl, dass er ihnen auch nicht unsympathisch ist. Die deutsche Sprache, die ist längst schon kein Problem mehr für den 27-Jährigen. Aus Larissa, einem Ort in der Nähe von Saloniki, ist er damals mit seinen Eltern ins Geiseltal gekommen. Hier hat er in unmittelbarer Nachbarschaft seines heutigen Schwiegervaters, Siegfried Gallas, eine Familiengaststätte eingerichtet. Was Wunder, dass er hin und wieder auch einen Blick auf dessen Tochter Kathrin werfen konnte. Die heute 24-Jährige half damals oft im väterlichen Geschäft mit, bis sie eine Goldschmiedlehre begann.
"Wir waren auch mal befreundet, doch dann ging jeder etwa fünf Jahre lang seine eigenen Wege", versucht Drillas einen Blick zurück. "Wir haben praktisch eine Pause eingelegt. Doch im Dezember vorigen Jahres, da hat es wieder gefunkt", lächelt der Grieche. Und zwar richtig", ergänzt seine junge Frau schelmisch lächelnd, für die der urplötzliche Flug nach Griechenland damals die Verlobungsreise wurde. Ringe wurden dort ausgesucht und bestellt, leider waren die gewünschten nicht vorrätig, sie mussten nach Deutschland nachgeschickt werden. "Verlobung im kleinen Kreis, das ist schon in Ordnung. Aber Hochzeit, die muss bei uns ganz groß gefeiert werden", kommt Drillas zum Hauptthema.
Am 2. Juli war es dann in der griechisch-orthodoxen Kirche in Larissa soweit. In einem cremefarbenen Hochzeitskleid mit Schleier und Blumen stand sie - er in einem hellen Anzug - vor dem Pastor, der hier auch Vater genannt wird. Ein "Ja" brauchte keiner vom Brautpaar zu sagen. "Das ist traditionell anders in Griechenland. Wenn man einmal in solcher Prozedur vor dem Pfarrer steht, dann gibt es kein zurück", so Drillas. Bis zum Morgengrauen feierten dann Familienmitglieder, Gäste und Freunde in einem Lokal, insgesamt 120 Leute. "Und für all die, die nicht mit nach Griechenland konnten, geben wir am kommenden Sonntag hier auf dem Parkplatz ein großes Fest", so Vassili, wie alle den jungen Restaurantbesitzer und werdenden Vater nennen. "Wer mit uns feiern will, der ist ab 19 Uhr eingeladen."