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Goethe liebte «Don Giovanni»

07.05.2008, 16:15

Bad Lauchstädt/MZ. - Diese Begeisterung teilte Goethe, der sich wie folgt äußerte: "Wie kann man sagen, Mozart habe seinen Don Juan komponiert! - Komposition! Als ob es ein Stück Kuchen oder Biskuit wäre, das man aus Eiern, Mehl, Zucker zusammenrührt! Eine geistige Schöpfung ist es, das Einzelne wie das Ganze aus einem Guß und von einem Hauch eines Lebens durchdrungen, wobei der Produzierende keineswegs versuchte und stückelte und nach Willkür verfuhr, sondern wobei der dämonische Geist seines Genies ihn in der Gewalt hatte, so dass er ausführen musste, was jener gebot."

Traditionell reiste das Ensemble des Weimarer Hoftheaters jeden Sommer zu Gastspielen nach Bad Lauchstädt. Nicht allein die Kurgäste zeigten Interesse an Schauspiel, Komödie oder Oper, sondern auch aus dem nahen preußischen Halle, wo das Theaterspiel aus moralischen Gründen verboten war, strömte man nach Lauchstädt. 1794 gastierte Goethes Truppe erstmalig mit der "Entführung aus dem Serail" sowie Mozarts "Zauberflöte". Zur Eröffnung des von Goethe erbauten neuen Theaters am 26. Juni 1802 ließ er, neben einem selbst gedichteten Prolog, Mozarts "Titus" aufführen.

Auch nachdem Goethe 1814 die Gastspiele in Lauchstädt aufgab, riss die Lauchstädter Tradition der Mozartopern nicht ab.

Zwanzig Jahre später gab Richard Wagner sein Debüt als Kapellmeister mit dem "Don Giovanni". Die Mozart-Opern im Goethe-Theater lassen sich durch die Jahrhunderte verfolgen, sie sind eine feste Größe jeder Spielsaison. Der "Don Giovanni" als Eigenproduktion des Goethe-Theaters, der am 27. Mai 1995 Premiere hatte, begeisterte das Publikum auch während zahlreicher Gastspiele inner- und außerhalb Deutschlands. Nun kommt er wieder auf die Bühne.

Lauchstädter Eigenproduktion "Don Giovanni" am 10. und 11. Mai jeweils 14.30 Uhr, Kartenbestellungen (26 / erm. 21 Euro) unter Telefon 034635 / 78216 oder über

[email protected]